CDU-Hoffnungsträger Philipp Amthor hat jetzt auch Ärger wegen eines zweiten Nebenjobs.
CDU-Hoffnungsträger Philipp Amthor hat jetzt auch Ärger wegen eines zweiten Nebenjobs. Foto: dpa-Zentralbild/dpa/Jens Büttner

Wegen seiner Lobby-Arbeit für das New Yorker Startup „Augustus Intelligence“ steht CDU-Jungstar Philipp Amthor (27) seit Tagen am Pranger. Aber offenbar war es nicht sein einziger Nebenjob. Wie „Spiegel“ berichtet, kassierte Amthor  durch seine Tätigkeit bei der Kanzlei „White & Case“ in Berlin monatliche Einkünfte zwischen 1000 Euro und 3500 Euro. Den Job hatte er bei der Bundestagsverwaltung angezeigt. Doch um sich „politisch nicht noch angreifbarer zu machen“, lässt Amthor ihn jetzt ruhen.

Auch für den CDU-Landesvorsitz in Mecklenburg-Vorpommern wird Amthor nicht kandidieren. Das wurde am Freitag nach einem Treffen des Landesvorstands mitgeteilt. Damit zog Amthor Konsequenzen aus den Lobbyismus-Vorwürfen gegen seine Person. An seiner Stelle wird der Kommunalpolitiker Michael Sack für den Landesvorsitz kandidieren.

Kanzlei offenbar in Verbindung mit „Augustus Intelligence“

Amthor ist wegen seiner Nebentätigkeit und Lobbyarbeit für das US-amerikanische IT-Unternehmen Augustus Intelligence massiv in die Kritik geraten. Er bezeichnete diese Tätigkeit inzwischen als Fehler und hat die Zusammenarbeit nach eigenen Angaben beendet. Die ihm eingeräumten Aktienoptionen habe er zurückgegeben.

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Besonders brisant ist die Information über seinen zweiten Nebenjob, weil die Kanzlei offenbar in Verbindung mit „Augustus Intelligence“ steht. Das gehe aus Unterlagen hervor, die „Spiegel“ vorliegen. Wie das Magazin berichtet, steht „White & Case“ auf einer Liste als „Partner und Berater“ von Augustus. Amthor versicherte aber, die Tätigkeit für die Kanzlei stehe in keinem Zusammenhang mit Augustus Intelligence. Aber wofür genau „White & Case“ ihn bezahlt hat, ließ der studierte Jurist laut „Spiegel“ offen.

Über Amthors problematischen Nebenjob bei Augustus will der CDU-Landesvorstand in Mecklenburg-Vorpommern diskutieren. Bisher erhält der 27-Jährige Unterstützung aus seinem Landesverband, wo er als Spitzenkandidat bei der Wahl im Herbst 2021 antreten will.