Call of Duty und Co: Droht ein Konsolen-Verbot für Spiele bei Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft?
Die EU-Kommission fürchtet, dass der Software-Gigant den Vertrieb der beliebten Spiele von Activision Blizzard auf Konsolen der Konkurrenz unterbinden könnte.

Es wäre der Supergau für viele Konsolenfans und Freunde von beliebten Spielehits wie Call of Duty oder Diablo: Die EU-Kommission fürchtet, dass Microsoft die geplante Übernahme von Activision Blizzard dazu nutzen könnte, die beliebten Spiele des Herstellers auf anderen Konsolen zu verkaufen.
Die Kommission sieht den Kauf des Videospiel-Herstellers durch den US-Softwareriese Microsoft daher kritisch und prüft Schritte dagegen. Brüssel will die Übernahme des Entwicklers bekannter Spiele wie „Call of Duty“ und „World of Warcraft“ eingehend kartellrechtlich untersuchen, wie sie am Dienstag in Brüssel mitteilte.
Microsoft könnte Vertrieb auf Konsolen anderer Hersteller unterbinden
Für Microsoft sollte die Übernahme im Umfang von knapp 69 Milliarden US-Dollar (rund 69 Milliarden Euro) die größte der Konzerngeschichte werden. Doch Brüssel schmeckt das gar nicht. „Die Kommission hat Bedenken, dass die geplante Übernahme den Wettbewerb auf den Märkten für den Vertrieb von Videospielen, für Konsolen und PCs sowie für PC-Betriebssysteme beeinträchtigen könnte“, erklärte die Behörde.
Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass Microsoft durch den Kauf von Activision Blizzard den Zugang zu dessen Konsolen- und Videospielen wie „Call of Duty“ versperren könnte, hieß es weiter.
Die Kommission wirft Microsoft vor, „gegen die konkurrierenden Vertreiber von Videospielen für Spielkonsolen eine Abschottungsstrategie zu verfolgen“. Der Software-Gigant könnte diese Unternehmen demnach unter anderem daran hindern, die Videospiele von Activision Blizzard auf Konsolen zu vertreiben.
Microsoft hatte seine Übernahmepläne im Januar öffentlich gemacht. Videospiele seien „die größte und am schnellsten wachsende Form der Unterhaltung“, begründete der Konzern sein Kaufinteresse.