Bush, Obama, Trump und Biden: Angela Merkel und ihre vier US-Präsidenten
Bush, Obama, Trump, Biden: Angela Merkel und ihr Verhältnis zu den mächtigsten Männern der Welt

Auslandsreisen von Angela Merkel (CDU) haben inzwischen etwas von einer Abschiedstour: Am Donnerstag wird die Kanzlerin noch einmal im Weißen Haus zu Gast sein, um mit Joe Biden zu konferieren, dem 4. US-Präsidenten ihrer Amtszeit, die sie mit über 20 Reisen über den Atlantik auch besuchte.
Der große Bahnhof, den Biden Merkel bereitet, zeigt, wie sehr er die Kanzlerin schätzt. Nach den üblichen Gesprächen richten der Präsident und First Lady Jill Biden im Weißen Haus ein Abendessen zu Ehren Merkels aus.

Merkel und Bush
Zu den drei Vorgängern Bidens hatte sie unterschiedliche Verbindungen. Bei George W. Bush (Präsident von 2001 bis 2009) hinterließ sie einen tiefen Eindruck, wie er jetzt in einem Radio-Interview sagte: „Merkel hat Klasse und Würde in eine sehr wichtige Position gebracht und sehr schwierige Entscheidungen getroffen. Sie hat das getan, was das Beste für Deutschland ist, und sie hat es aus Prinzip getan.“ Sie sei eine „eine mitfühlende Führungspersönlichkeit, eine Frau, die keine Angst hat zu führen“.

Merkel und Obama
Barack Obama (2009-2017) hatte Merkel zwar immer wieder öffentlich gelobt („die wichtigste Beziehung, die wichtigste Freundschaft, die ich in meiner Amtszeit hatte“), die große Nähe zwischen ihnen schien oft nur inszeniert zu sein. Einen Knacks in den Beziehungen gab es 2013, als bekannt wurde, dass der US-Geheimdienst NSA jahrelang auch das Handy Merkels abgehört hatte.

Merkel und Trump
Richtig mies wurde das Verhältnis unter Donald Trump (2017-2021): Seine „Amerika zuerst“-Politik, seine Ablehnung von Organisationen wie den Vereinten Nationen, stand in krassem Gegensatz zu Merkels Überzeugungen, was sie ihn spüren ließ. Unvergessen blieb Berichterstattern, wie sie bei einem Besuch demonstrativ in ihren Unterlagen kramte, als Trump ihr in aller Öffentlichkeit seine Kritikpunkte aufzählte, darunter die aus seiner Sicht zu geringen Verteidigungsausgaben Deutschlands.
Privat wird Merkel sicher wieder in die USA reisen, da wollte sie schon als DDR-Bürgerin hin. An dem Tag, an dem sie Rentnerin würde, habe sie sofort in die Bundesrepublik fahren, sich einen „ordentlichen deutschen Pass“ besorgen und dann auf die Reise machen wollen.