Plötzlich zogen die beiden Kanzleramts-Besucherinnen ihre Oberteile aus.
Plötzlich zogen die beiden Kanzleramts-Besucherinnen ihre Oberteile aus. AFP/Jens Schlueter

So ein Selfie gab es beim Tag der offenen Tür der Regierung noch nie: Bei einem Rundgang von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Garten des Kanzleramts zogen zwei Aktivistinnen am Sonntag plötzlich blank! Die beiden Demonstrantinnen hatten sich zunächst wie etliche andere Besucher auch ein Selfie mit Scholz gewünscht, stellten sich deshalb neben den Regierungschef.

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Aktivistinnen zogen beim Selfie-Knipsen plötzlich blank

Doch dann zogen sie plötzlich ihre Oberteile aus und warfen farbige Spielgeldscheine um sich. Auf ihren nackten Brüsten hatten sie Forderungen nach einem Gas-Embargo gegen Russland geschrieben. „Gas-Embargo now“, hatten die beiden Frauen aufgemalt.

Scholz blieb trotzdem gelassen und verzog keine Miene. Die beiden Frauen wurden umgehend von Sicherheitsleuten abgedrängt, während sie laut Slogans für den Gas-Boykott skandierten.

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Scholz blieb trotz des Eklats gelassen

Die Bundesregierung lehnt ein Gas-Embargo gegen Russland bislang mit der Begründung ab, dass eine sichere Energieversorgung sonst nicht zu gewährleisten sei.

Die Aktivistinnen wurden von Sicherheitsleuten abgedrängt.
Die Aktivistinnen wurden von Sicherheitsleuten abgedrängt. IMAGO/Political-Moments

Zu abhängig hat sich Deutschland in der Vergangenheit von den billigen Lieferungen aus Moskau gemacht. Allerdings hat Russland seinerseits die Lieferungen inzwischen stark reduziert. Die Bundesregierung wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin deshalb Erpressung vor.

Bei der Kohle aus Russland sieht die Lage schon anders aus: Seit dem 11. August dürfen die EU-Staaten keine Kohle mehr aus Russland importieren. Das Kohle-Embargo gegen Russland, das die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als Teil des fünften Sanktionspakets im April beschlossen haben, trat nach einer Übergangsfrist vollständig in Kraft.

Bei einem Bürgergespräch verwies Scholz zudem auf alternative Importwege unter anderem durch neue Flüssiggasterminals, von denen „wir hoffen können, dass wir Anfang des nächsten Jahres die ersten in Betrieb nehmen können und weitere im Laufe des Jahres. „Dann haben wir unser Problem der Versorgungssicherheit irgendwann Anfang 2024 gelöst“, sagte der Kanzler weiter.