CDU-Rechtsaußen Hans-Georg Maaßen gewinnt Direktmandat in Südthüringen nicht
Die Zählungen in den Wahllokalen in Südthüringen sind weit vorangeschritten. Es sieht nicht nach einem Sieg für den ehemaligen Verfassungsschutzchef aus.

Er war die Skandal-Personalie der CDU. Parteirechtsaußen Hans-Georg Maaßen, der einst Deutschlands Verfassungsschutz war und nun durch seine Nähe zur Neuen Rechten auffällt, hat das Direktmandat im südthüringischen Wahlkreis 196 wohl nicht gewonnen. Nach der Auszählung von weit mehr als der Hälfte der Wahlbezirke liegt der SPD-Kandidat Frank Ullrich vorne.
SPD-Kandidat Ullrich weit vor Hans-Georg Maaßen
Der ehemalige Bundestrainer der deutschen Biathleten galt als Kompromiss-Kandidat für die demokratischen Wähler in dem Wahlkreis, der die Landkreise Schmalkalden-Meiningen, Hildburghausen und Sonneberg umfasst, denen Maaßen zu weit rechts steht. Zuletzt hatte selbst der bekannte Neonazi Tommy Frenck zur Wahl des ehemaligen Verfassungsschutzchefs aufgerufen und am Wahltag auch ein Foto gepostet, dass diese Wahl belegt.
Nach der Erfassung von 390 von insgesamt 418 Wahlbezirken im südthüringer Wahlkreis 196 liegt Frank Ullrich mit 32,9 Prozent der Stimmen deutlich an der Spitze. Auf ihn folgt Maaßen mit nur 22,4 Prozent, vor AfD-Kandidat Jürgen Treutler (21,9 Prozent). Maaßen hat seine Niederlage bereits eingestanden.
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Auffällig ist, dass durchaus zahlreiche Wählerinnen und Wähler, die bei der Zweitstimme für die AfD stimmten, den Erstkandidaten Maaßen gewählt hatten. Denn während Maaßen bei den Erststimmen vor dem AfD-Kandidaten liegt, hat die in Teilen rechtsextreme Partei bei den Zweitstimmen einen Vorsprung von fast 11 Prozentpunkten.
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Ein Kandidat Maaßen schien für viele AfD-Wählerinnen und -Wähler ein wählbarer Kandidat und somit eine Brücke zur CDU zu sein. Durchsetzen konnte er sich dennoch nicht.