Trend verstärkt sich

Berliner lieben Briefwahl – jeder dritte Wahlberechtigte tritt nicht an die Wahlurne

Mehr als ein Drittel der Wahlberechtigten der Hauptstadt beantragten Briefwahl.

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Der Trend geht zur Briefwahl
Der Trend geht zur Briefwahldpa/Arne Dedert

Der Wunsch, seine Stimme in Berlin per Briefwahl abzugeben, ist so groß wie nie: Bis Dienstag wurden für 964.863 Berliner Briefwahlunterlagen ausgestellt, wie Landeswahlleiterin Petra Michaelis am Mittwoch bekannt gab. „Das ist die höchste Zahl, die bisher bei einer Wahl in Berlin registriert wurde.“ Damit haben schon jetzt mehr als ein Drittel der Wahlberechtigten Briefwahl beantragt.

Bei der Bundestagswahl 2017 wurden am Wahltag 686.177 Briefwähler gezählt. „Briefwahl ist ein Massengeschäft“, sagte Michaelis. Der Trend sei schon in den vergangenen Jahren zu beobachten gewesen, habe sich aber wegen der Corona-Pandemie und wegen des Berlin Marathons am Wahlsonntag noch verstärkt.

Michaelis sieht diese Entwicklung durchaus kritisch: „Ich bin ein Anhänger der Urnenwahl. Ich gehe selbst auch erst am 26. in mein Wahllokal und gebe da meine Stimme ab“, sagte die Landeswahlleiterin. „Die Urnenwahl ist eben weniger fehleranfällig, weil die Wahl unter den Augen der Öffentlichkeit stattfindet und da noch einmal genauer geprüft werden kann, dass alles nach den wahlrechtlichen Bestimmungen abläuft.“