Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnt vor Sorglosigkeit, sieht aber auch berechtigte Hoffnungen. Sie beriet mehr als neun Stunden mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer über die künftige Strategie im Umgang mit dem Corona-Virus.  
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnt vor Sorglosigkeit, sieht aber auch berechtigte Hoffnungen. Sie beriet mehr als neun Stunden mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer über die künftige Strategie im Umgang mit dem Corona-Virus.   Foto: AP/Markus Schreiber/Pool

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht Deutschland ein weiteres Mal an der Schwelle zu einer neuen Phase der Corona-Pandemie. In diese Phase könne nicht mit Sorglosigkeit, "aber eben doch mit berechtigten Hoffnungen" gegangen werden, sagte Merkel am Mittwochabend im Anschluss an ihre neunstündigen Beratungen mit den Länderregierungschefs in Berlin. In den vergangenen Monaten sei in Deutschland sehr viel erreicht worden. Die Zahlen der täglichen Neuinfektionen gehörten im europäischen Vergleich zu den niedrigeren.

Merkel sagte, das Frühjahr diesen Jahres werde anders sein als vor einem Jahr. Dazu trügen zwei Helfer bei - die Impfstoffe und die ganze Bandbreite der Corona-Tests. Bei den Impfstoffen habe sich die Bund-Länder-Runde darauf verständigt, "so schnell wie möglich" Impfstoffe an die Menschen zu bringen. Dies solle auch dadurch gelingen, dass künftig auch die Hausärzte Impfungen verabreichen sollen - diese könnten schon jetzt mit einbezogen werden.

Ab der kommenden Woche soll außerdem ein kostenloser Corona-Test pro Bürger und pro Woche zur Verfügung gestellt werden. Die Kosten dafür trage der Bund.

Der Stufen-Plan für die Lockerungen 

Bund und Länder haben sich zudem auf einen Fünf-Stufen-Plan für die Lockerungen der Corona-Auflagen verständigt. Bereits am kommenden Montag soll der Einzelhandel in Regionen mit einem Inzidenzwert von unter 50 wieder öffnen dürfen, wie Merkel sagte. Bei Inzidenzwerten zwischen 50 und 100 dürfen Kunden nur nach vorheriger Terminbuchung kommen.

14 Tage später - also frühestens am 22. März - sollen weitere Öffnungen erfolgen, wenn die Inzidenzwerte nicht steigen. Öffnen dürfen dann die Außengastronomie, Kultureinrichtungen wie Theater und Kinos sowie unter Auflagen auch Sportstätten, wie es in dem Beschlusspapier heißt. Besuche können bei Inzindenzwerten unter 50 ohne Corona-Schnelltest erfolgen, im Bereich von 50 bis 100 nur mit negativem Testergebnis.

Eine weitere Öffnungsstufe soll dann wiederum 14 Tage später erfolgen, also frühestens am 5. April. Dann sollen bei einem Inzidenzwert unter 50 Freizeitveranstaltungen im Freien mit bis zu 50 Teilnehmern erlaubt sein.

Auch die Kontaktbeschränkungen sollen gelockert werden. Bereits ab Montag sollen sich bis zu fünf Menschen aus zwei Haushalten wieder treffen dürfen.