Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist wegen der bedrohlichen Corona-Lage tief besorgt. 
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist wegen der bedrohlichen Corona-Lage tief besorgt.  AP/Markus Schreiber

Die Corona-Infektionszahlen schießen auf immer neue Rekordhöhen, Samstag früh erreichte die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des Robert-Koch-Instituts mit 277,4 erneut einen Höchstwert.

Eindringlicher Aufruf zur Impfung und Solidarität

Umso eindringlicher appelliert deshalb Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an die Menschen in Deutschland, sich impfen zu lassen. „Wenn wir zusammenstehen, wenn wir an unseren eigenen Schutz und fürsorglich an andere denken, dann können wir unserem Land in diesem Winter viel ersparen“, sagte sie in ihrem wöchentlichen Podcast.

Zudem sei eine „nationale Kraftanstrengung“ nötig, um bei den Auffrischungsimpfungen schnell voranzugehen. Hier sei in den letzten Monaten „zu wenig, enttäuschend wenig geschehen“. Die Booster-Impfungen seien aber eine „reale Chance, die schwere Herbst- und Winterwelle der Pandemie zu brechen“, sagte die Kanzlerin.

Am kommenden Donnerstag wollen Bund und Länder zum ersten Mal nach langer Pause wieder über Corona-Maßnahmen beraten. Kanzlerin Merkel hat klare Forderungen an die Runde: ein einheitliches und rasches Vorgehen von Bund und Ländern in der Corona-Politik sei nötig, meint die scheidende Regierungschefin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert Corona-Alarmwert für schärfere Maßnahmen

Dies sei insbesondere bei der Anwendung des sogenannten Hospitalisierungsindex dringend nötig, sagt sie in ihrem Podcast. Bund und Länder müssten hier „sehr schnell“ einen Schwellenwert festlegen, ab dem zusätzliche Schritte eingeleitet werden müssten.

Der Hospitalisierungswert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen. Er gilt als wichtiger Gradmesser für die Pandemielage.

Merkel sagte, der Schwellenwert müsse „klug gewählt werden, damit die notwendigen Maßnahmen nicht zu spät ergriffen werden“. Bund und Länder würden darüber am Donnerstag beraten, kündigte sie an.