Bundesfamilienministerin Anne Spiegel tritt zurück
Die Politikerin der Grünen stand wegen einer Ferienreise nach der Hochwasserkatastrophe 2021 in der Kritik

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (41, Grüne) stellt ihr Amt nach Kritik an ihrem Umgang mit der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz im Sommer 2021 zur Verfügung. Das teilte sie am frühen Montagnachmittag in Berlin mit. „Ich tue dies, um Schaden vom Amt abzuwenden, das vor großen politischen Herausforderungen steht“, sagte Spiegel.
Am Abend zuvor hatte die damalige Landes-Umweltministerin ihre wenige Tage nach der Katastrophe angetretene, vierwöchige Urlaubsreise noch erklärt und sich entschuldigt.
Der Urlaub sei dringend nötig gewesen, wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre vier Kinder, und weil ihr Ehemann 2019 einen Schlaganfall erlitten hatte: „Es war zu viel, das hat uns als Familie über die Grenze gebracht.“
Allerdings musste sie auch eingestehen, dass sie entgegen erster Äußerungen nicht an Video-Schalten zu Sitzungen der rheinland-pfälzischen Landesregierung teilgenommen hatte.
Dafür, dass der Druck zu hoch wurde, gab es kurz vor der Rücktrittsmeldung ein Indiz: Eine Pressekonferenz der Grünen-Spitze vor einer Klausursitzung in Husum wurde abgesagt.
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Omid Nouripour, Co-Vorsitzender der Grünen, kündigte einen zeitnahen Vorschlag für die Nachfolge Spiegels an. Ihr Schritt, zurückzutreten, sei richtig gewesen.