Dramatische Folgen

Brauereichef warnt vor Teuer-Bier und Totalausfall wegen Gaskrise: „Ohne Gas kein Bier“

Bier könnte bald 30 Prozent teurer werden, oder sogar komplett ausfallen!

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Noch schnell einen großen Schluck, bevor es gar nichts mehr gibt: Bier soll teurer und könnte knapp werden.
Noch schnell einen großen Schluck, bevor es gar nichts mehr gibt: Bier soll teurer und könnte knapp werden.imago

Deutschlands Brauereien haben bereits seit Jahren zu kämpfen: Ein gnadenloser Preiskrieg und sinkender Durst der Deutschen auf das Traditionsgetränk. Doch nun steht vielen Unternehmen das Wasser bis zum Hals: Sämtliche Rohstoffe werden teurer. Hopfen, Gerste, Malz, selbst Europaletten sind wegen des Ukraine-Krieges zur teuren Mangelware geworden. Sollte es zu Gasausfällen kommen, droht womöglich der Totalausfall: Denn dadurch könnte die Produktion von Glasflaschen gefährdet werden. Der Chef der Veltins-Brauerei in Grevenstein, Michael Huber, bringt es drastisch auf den Punkt: „Ohne Gas kein Bier“, droht Huber im Handesblatt.

Die Brauereien seien darauf angewiesen, dass 900 Millionen neue Bierflaschen produziert würden, um den Mehrwegkreiskauf aufrechtzuerhalten. Seine Brauerei könne im Notfall von Gas auf Öl umsteigen, dafür habe sich Veltins einen Not-Vorrat angeschafft. Sein Unternehmen sei allerdings von Zulieferanten abhängig.

Bierbrauer wollen Preise um 30 Prozent anheben, Veltins-Chef findet das übertrieben

Durch die gestiegenen Energiepreise sei Bierbrauen teuer wie nie zuvor. Der Brauerbund hat jüngst angekündigt, Bier müsse nun bis zu 30 Prozent teurer werden. Das hält Huber allerdings für überzogen. Bei solchen Preisen würde der Absatz schwinden. „In Zeiten wie diesen müssen wir Brauer unsere Ansprüche zurückfahren und mit niedrigeren Margen leben.“ Veltins hat die Preise um rund sechs Prozent angehoben, kleinere Brauereien bitten dagegen kräftig zur Kasse. Auf dem Oktoberfest soll die Maß dieses Jahr für sage und schreibe 13.80 Euro verkauft werden.

Viele Brauereien, so Huber, hätten die Pandemie nur dank Corona-Hilfen überlebt. Die Preissteigerungen bei Rohstoffen stellen viele Bierbrauer vor erhebliche Probleme. Hubers Unternehmen hat allerdings sogar während der Corona-Krise gegen den Trend zugelegt:„Seitdem es wieder Events und Feste gibt, steigt die Lust aufs Biertrinken immens. Wir spüren ein unheimliches Nachholbedürfnis.“