Bombenanschlag auf UN-Blauhelme: 3 Tote, 5 Verletzte
Wieder Tote bei der gefährlichsten Mission der UN-Blauhelmtruppe, an der auch deutsche Soldaten beteiligt sind

Bei einem Anschlag auf einen UN-Konvoi im westafrikanischen Mali sind mindestens drei Blauhelmsoldaten getötet worden. Fünf weitere Soldaten seien schwer verletzt worden, als ein Fahrzeug im Zentrum des Landes über einen Sprengsatz fuhr, teilte die UN-Mission „Minusma“ am Dienstag mit.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erklärte, der Vorfall sei „wirklich außerordentlich tragisch und zeigt, dass jeder dieser Einsätze immer auch mit großen Risiken für die Soldaten und Soldatinnen verbunden ist. Mein Mitgefühl ist bei den Angehörigen und ich trauere um die gefallenen UN-Soldaten.“
Aus welchem Land die Soldaten stammten, war zunächst unklar. Im Rahmen der UN-„Stabilisierungsmission“ sind in Mali noch mehr als 12.000 Soldaten eingesetzt, darunter laut Minusma auch mehr 600 Männer und Frauen der Bundeswehr. Die Deutschen sind hauptsächlich nahe der Stadt Gao im Osten des Landes im Einsatz.
Laut der Internet-Seite der UN-Mission sind seit 2013, als sie begann, 281 ihrer Mitglieder getötet worden. Minusma ist damit die gegenwärtig gefährlichste Blauhelm-Mission. Die meisten Soldaten stammen aus dem Tschad, Bangladesh und Ägypten. Dazu kommen knapp 2000 Polizisten, die stärksten Gruppen bilden Beamte aus Senegal und Togo.
Mali, Land des islamistischen Terrors und der Militärputsche
Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern gilt als politisch äußerst instabil. In Teilen des Landes sind auch islamistische Terrorgruppen aktiv. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird das Land in der Sahelzone von der Militärregierung von General Assimi Goita geführt.
Die Bundesregierung will die Bundeswehr bis Mai 2024 abziehen, die Franzosen sind schon gegangen. Es kam zuletzt immer wieder zu Streit mit der malischen Regierung, die von westlichen Staaten unter anderem wegen enger Beziehungen zu Russland kritisiert wird.