Das Biontech-Impfstoffwerk in Marburg.
Das Biontech-Impfstoffwerk in Marburg. Foto: AP/Michael Probst

Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat am Freitag zwei Produktionsstandorten von Corona-Impfstoffen in Deutschland und den Niederlanden die offizielle Zulassung erteilt. Das Werk in Marburg produziert den Impfstoff von Pfizer/Biontech. Die Firma Halix im niederländischen Leiden stellt das Präparat von Astrazeneca her. Mit der Entscheidung könnten nun auch Engpässe bei der Bereitstellung des Astrazeneca-Impfstoffs kurzfristig erleichtert werden, da die vorproduzierten Impfdosen schnell ausgeliefert werden könnten. Beide Firmen haben bisher schon produziert, durften aber ohne EMA-Zulassung nicht ausliefern. Unbekannt ist, wie groß die Vorräte sind.

Die ersten in Marburg produzierten Impfstoffe werden in den nächsten Tagen zur Abfüllung nach Belgien transportiert. Wie Biontech am Freitag mitteilte, müssen die Impfstoffe schließlich noch etikettiert und verpackt werden. Nach diesen letzten Arbeitsschritten, die im Pfizer-Werk in Puurs erfolgen, sind dann noch einmal abschließende Qualitätsprüfungen angesetzt, unter anderem durch das Paul Ehrlich-Institut (PEI) und die firmeneigene Kontrolle. Die Auslieferung der ersten in Marburg hergestellten Impfstoffe an die Impfzentren wird für die zweite Aprilhälfte anvisiert.

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Biontech plant, in Marburg noch in diesem Halbjahr bis zu 250 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs zu produzieren. Mit vollständigem Betrieb können dort nach Unternehmensangaben jährlich bis zu einer Milliarde Dosen des Impfstoffs hergestellt werden. Das Werk in Mittelhessen sei damit eine der größten Produktionsstätten von mRNA-Impfstoffen weltweit. Derzeit arbeiten 400 Biontech-Mitarbeiter in dem Werk, davon 200 Produktionsbeschäftigte im Schichtbetrieb rund um die Uhr und sieben Tage die Woche.