Riskanter Weg zu höherem Immunschutz?
Berliner Virologe Christian Drosten will sich freiwillig mit dem Coronavirus infizieren – Karl Lauterbach warnt!
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt, auch „vollständig Geimpfte können mit schweren Verläufen ins Krankenhaus kommen“.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vollständig gegen Corona Geimpfte eindringlich vor einer freiwilligen Infektion mit dem Virus gewarnt, um den Immunschutz zu erhöhen. „Es ist richtig, dass eine Corona-Infektion nach einer doppelten Impfung die Immunität abrundet“, sagte er der Funke Mediengruppe. „Aber ich würde niemandem empfehlen, sich freiwillig zu infizieren oder eine Ansteckung auch nur zu riskieren.“
Warnung vor Langzeit-Schäden einer Corona-Infektion
Denn auch „vollständig Geimpfte können mit schweren Verläufen ins Krankenhaus kommen“, sagte er zur Begründung. Zudem gebe es das „Risiko von Long Covid auch bei Geimpften“. Er fügte hinzu: „Und drittens vergrößert eine solche Praxis die Gefahr für alle Ungeimpften auf eine riskante Art und Weise.“
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Virologe Christian Drosten will sich infizieren
Hintergrund seines eindringlichen Appells sind Aussagen des Berliner Virologen Christian Drosten, der in seinem Podcast „Das Coronavirus-Update“ von NDR Info sagte, dass er selbst trotz doppelter Impfung fest mit einer Corona-Infektion rechne und sich anzustecken sogar sein Ziel sei.
„Mein Ziel – sagen wir mal: als Virologe Drosten –, wie ich jetzt gerne immun werden will, ist: Ich will eine Impfimmunität haben und darauf aufsattelnd will ich dann aber durchaus meine erste Allgemeininfektion und die zweite und auch die dritte haben“, erläuterte der Virologe der Charité in der jüngsten Podcast-Folge am 3. September. „Und dann weiß ich, bin ich richtig langhaltig belastbar immun und werde nur noch alle paar Jahre überhaupt mal dieses Virus sehen.“
Virologe empfiehlt Auffrischungs-Impfung für Ältere
Drosten betonte allerdings, dass er das auch nur auf der Basis so sehen kann, dass er bereits zweimal geimpft ist, und schränkte ein, dass er selbst als relativ gesunder Erwachsener diesen individuellen Weg für sich verantworten könne. „Es gibt andere Bevölkerungsgruppen, die können das natürlich nicht“, so Drosten mit Blick vor allem auf ältere Bevölkerungsgruppen, für die eine dritte Auffrischungs-Impfung ideal sei.
Er wäre gerne auch noch ein drittes Mal geimpft, so Drosten, er halte es aber für wichtiger, dass auch in Afrika nun Menschen zunächst überhaupt geimpft werden. Wer jedoch eine Impfung bewusst ablehne und damit in den Herbst gehe, ginge ein sehr großes Risiko für die eigene Gesundheit ein, warnte der Virologe.