Bericht zu Twitter Blue: Immer mehr Desinformation nach Elon Musks Übernahme!
Russische Propagandakonten kaufen sich einfach Twitter Blue!

Was Kritiker befürchtet haben, tritt nun genau so ein! Russische Propaganda-Konten nutzen die bezahlte Verifizierung Twitter Blue, um nun noch besser online Desinformation verbreiten zu können. Zu diesem Schluss kommt eine gemeinnützige Forschungsgruppe laut der der Washington Post.
Die Konten würden für die Verifizierung von außerhalb Russlands zahlen, um so die gegen Russland gerichteten Sanktionen zu umgehen. So würden sie Desinformationen wie Propaganda russischer Staatsmedien und Hetze gegen die Ukraine veröffentlichen, erklärt die Forschungsgruppe „Reset“.
Twitter Blue führt Twitter-Verifizierung ins Absurde
Die verifizierten Konten würden dabei nur vorgeben, echte Personen zu sein. Sie posteten jedoch immer gleichlautende Inhalte, hätten falsche Profilbilder. Zudem seien die Konten in der Mehrzahl in den ersten Monaten des großflächigen Angriffskrieges in der Ukraine erstellt worden. Keines der Konten sei im alten Twitter-System verifiziert gewesen.
Mit der Verifizierung hatte Twitter einst Echtheit der Profile von Prominenten und anderen einflussreichen Personen sowie von Unternehmen und Marken bestätigt. Es wurden dafür Daten überprüft. Das sollte auch die Verbreitung von Desinformation verhindern.
Geht es Elon Musk um Geld für Twitter-Investoren?
Im vergangenen Jahr übernahm dann der Multimilliardär und Tesla-Chef Elon Musk das Unternehmen Twitter. Er entließ die Hälfte der Belegschaft. Elon Musk kündigte bald darauf auch an, das alte System der Verifizierung abzuschaffen zu wollen. Stattdessen sollte das neue System Twitter Blue den zahlenden Abonnenten mehr Reichweite und mehr Möglichkeiten bei der Nutzung von Twitter.
Kritiker warnten hingegen, dass Twitter Blue das ganze System der Verifizierung sinnlos machen würde. Schließlich könnten sich dann Fake-Profile einfach Twitter Blue mit einer Kreditkarte abonnieren und würden dann wie die echten Personen daherkommen. Weitere Überprüfungen der Identität führt Twitter nicht mehr durch. Musk ignorierte die Warnungen – möglicherweise, weil er für Twitter 44 Milliarden US-Dollar bezahlte und diesen Betrag nun irgendwie erwirtschaften muss.
Immer wieder wurden in den vergangenen Monaten jedoch legitime Twitter-Konten von Journalisten und Medien blockiert. Auch Ukrainer beschwerten sich immer wieder, dass ihre Tweets erheblich an Reichweite verloren hätten.
Twitter sperrt ZDF-Magazin „frontal“ nach Bericht über Verschleppung ukrainischer Kinder durch Russland
Erst am Mittwoch wurde der Twitter-Account des ZDF-Politmagazins „frontal“ für mehrere Stunden gesperrt. Wie das ZDF am Morgen twitterte, gab der Microbloggingdienst ein im Account hinterlegtes falsches Geburtsjahr als Grund an. Zuvor hatten mehrere Twitter-User und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) einen Zusammenhang mit einem am Dienstagabend ausgestrahlten „frontal“-Bericht vermutet, in dem es um die mutmaßliche Verstrickung der Hilfsorganisation SOS-Kinderdorf in die Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland ging.
Am Mittag twitterte die „frontal“-Redaktion über den wieder freigeschalteten Account: „Wir sind wieder da!“ Man wundere sich, warum Twitter die Sendung „plötzlich für ‚minderjährig‘“ halte und einen Ausweis zur Account-Verifizierung verlange, hieß es. Dazu postete die Redaktion einen Link zu dem Bericht über die Organisation SOS-Kinderdorf.
Der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall sprach von einem willkürlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Eingriff in die Rundfunkfreiheit. Die politischen Launen des Twitter-Eigners Elon Musk dürften nicht dafür entscheidend sein, welche journalistischen Inhalte gepostet oder blockiert würden.