Gewerkschaft der Polizei warnt

Bei Klima-Klebern nehmen Fanatismus und Rücksichtslosigkeit zu

Der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) wirft der Letzten Generation zunehmenden Fanatismus und penetrante Rücksichtslosigkeit vor.

Teilen
Ein Klimaaktivist hat sich mit der Handfläche auf dem Asphalt einer Straße in der Bremer Innenstadt festgeklebt. Polizisten lösen die Hand vom Asphalt.
Ein Klimaaktivist hat sich mit der Handfläche auf dem Asphalt einer Straße in der Bremer Innenstadt festgeklebt. Polizisten lösen die Hand vom Asphalt.Jörn Hünecke/dpa

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wirft der Letzten Generation zunehmenden Fanatismus und penetrante Rücksichtslosigkeit vor.

Um effektiv gegen Aktionen der radikalen Klimaschützer vorzugehen, hält sie ein bundesweit abgestimmtes Vorgehen für sinnvoll. Allgemeinverfügungen der Städte zur Verhinderung von Straßenblockaden durch Klimaschützer seien richtig, aber nicht ausreichend, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke der Deutschen Presse-Agentur.

Lesen Sie auch: Ist die Letzte Generation eine kriminelle Vereinigung? >>

Die bei Zuwiderhandlung drohenden hohen Bußgelder und möglichen Haftstrafen könnten eine wirksame Reaktion sein – „ein spürbares Zeichen des Rechtsstaates sind diese allemal“, fügte er hinzu. Noch wirksamer wäre diese Vorgehensweise aus seiner Sicht, wenn es zu diesen Protestformen bald ein bundesweit abgestimmtes Handeln der Länder und Kommunen gäbe.

Polizeibeamte bei den Klima-Klebern nennt GdP-Chef Kopelke „hochproblematisch“

Kopelke sagte: „Die Letzte Generation bringt die Menschen gegen sich auf. Der zunehmende Fanatismus der Gruppe sorgt bei der Polizei für große Besorgnis.“ Mit ihren „kriminellen Aktionen und penetranter Rücksichtslosigkeit“ sorge die Klimaschutzgruppe nicht für eine Steigerung der Akzeptanz für den Klimaschutz.

Mit Blick auf Medienberichte über einzelne Polizeibeschäftigte, die sich bei der Letzten Generation beteiligen, sagte der GdP-Vorsitzende: „Ein solches Engagement ist hochproblematisch, dienstrechtliche Konsequenzen hochwahrscheinlich.“

Verkehrsminister Volker Wissing: „Das Ganze ist eine Zumutung für die gesamte Bevölkerung“

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte dem Bonner General-Anzeiger: „Das, was die Letzte Generation betreibt, ist krimineller Rechtsbruch. Das Ganze ist eine Zumutung für die gesamte Bevölkerung, vollkommen inakzeptabel, und muss mit aller Härte bestraft werden.“

Klimaaktivisten der Letzten Generation hatten am Freitag mit Blockaden erneut den Straßenverkehr in mehreren deutschen Städten an wichtigen Stellen gestört. In Nürnberg verstießen sie damit gegen eine Allgemeinverfügung, die nicht angemeldete Proteste verbietet.

Lesen Sie auch: Klima-Kleber der Letzten Generation legen Friedrichstraße lahm – mit Bobbycars! >>

Am Donnerstag hatten Aktivisten die Flughäfen in Hamburg und Düsseldorf über mehrere Stunden lahmgelegt, indem sie die Zäune überwanden, auf die Rollfelder liefen und sich dort in der Nähe der Start- und Landebahnen festklebten. In Hamburg wurde der Flugverkehr am ersten Ferientag für einige Stunden komplett eingestellt. In Düsseldorf wurden viele Flüge umgeleitet oder verspäteten sich.