Seit Wochen hält Verdi die Republik mit Warnstreiks in Atem, am 27. März wird sogar gemeinsam mit der EVG gestreikt.
Seit Wochen hält Verdi die Republik mit Warnstreiks in Atem, am 27. März wird sogar gemeinsam mit der EVG gestreikt. imago/Michael Kneffel

Krankenhäuser verschieben Operationen, Müllberge türmen sich, Kitas und Flughäfen sind dicht: Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst hält Deutschland mit einer Welle von Warnstreiks in Atem. Doch das dicke Ende kommt erst noch: Am 27. März droht ein bundesweiter Super-Streik!

Verkehrsbereich in ganz Deutschland lahmgelegt

Denn an diesem Tag will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gemeinsam mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Ausstand treten und einen flächendeckenden eintägigen Warnstreik im Verkehrsbereich organisieren, wie Bild am Sonntag berichtet. Damit wäre der Verkehrssektor quasi komplett lahmgelegt: Bei der Deutschen Bahn wie auch im öffentlichen Personennahverkehr, an den Flughäfen und bei der Autobahngesellschaft des Bundes ginge nichts mehr.

Streiks werden rechtzeitig angekündigt

„Wenn wir das tun, werden wir Streiks rechtzeitig ankündigen“, sagte die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay, der Zeitung. „Selbstverständlich verzahnen wir uns mit Verdi“, sagte die EVG-Verhandlungsführerin. „Wir möchten keinen Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten, sondern gute Löhne für alle Beschäftigten in der Mobilitätsbranche.“

Deutsche Bahn arbeitet an Notfallplänen

Verdi wollte auf Anfrage der Zeitung die Streikpläne weder bestätigen noch dementieren. Die Bahn arbeitet nach Informationen von Bild am Sonntag bereits an Notfallplänen für den 27. März.

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Flughafen-Mitarbeiter in Streikwesten im  Frankfurter Flughafen – weder in der Luft noch auf der Schiene soll am 27. März Reisen möglich sein. 
Flughafen-Mitarbeiter in Streikwesten im Frankfurter Flughafen – weder in der Luft noch auf der Schiene soll am 27. März Reisen möglich sein.  Arne Dedert/dpa

An dem Tag beginnt die nächste Verhandlungsrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Verdi fordert angesichts der Rekordinflation eine Lohnsteigerung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro im Monat mehr.

Die EVG will zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens 650 Euro im Monat mehr. Die Bahn legte für die 180.000 Beschäftigten noch kein Angebot vor.

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Am Dienstag und Mittwoch treffen sich die Parteien zu einer weiteren Tarifrunde, eine Einigung schon zu diesem Zeitpunkt wird nicht erwartet. Verdi rief für die beiden Tage Beschäftigte im Gesundheitswesen bundesweit zu Warnstreiks auf.