Bahn-Gewerkschaft will am Donnerstag nächsten Warnstreik ankündigen
Bahnreisende müssen sich auf den nächsten Warnstreik im Bahnverkehr einstellen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will am Donnerstag über die nächste Warnstreikrunde informieren.

Bahnreisende müssen sich auf den nächsten Warnstreik im Bahnverkehr einstellen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will am Donnerstag über die nächste Warnstreikrunde informieren.
Im laufenden Tarifstreit bei der Deutschen Bahn und 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen will die EVG über die nächste Warnstreikrunde informieren. Das teilte sie am Dienstagmittag mit. Der letzte Warnstreik der EVG hatte Mitte April den Bahnverkehr massiv behindert. Der Fern- und Regionalverkehr musste teilweise eingestellt werden.
Weitere Details zu dem nächsten geplanten Warnstreik nannte die Gewerkschaft zunächst nicht. Bei den bisherigen Arbeitskampfrunden hatten zwischen den Ankündigungen und dem tatsächliche Warnstreikbeginn nur wenige Tage gelegen. Die neue Warnstreik-Ankündigung der Gewerkschaft bezeichnete DB-Personalvorstand Martin Seiler als „gänzlich überzogen und völlig unverhältnismäßig“.
Die EVG und die Deutsche Bahn verhandeln seit Ende Februar über neue Tarifverträge, die Annäherung verlief bisher äußerst schwierig. Die bisher letzte Gesprächsrunde erklärte die DB für beendet - weil die EVG das aktuelle Arbeitgeberangebot nicht für verhandlungsfähig hielt. Es folgten die für Tarifkonflikte üblichen Schuldzuweisungen.
Die Bahn bietet an, die EVG fordert mehr
Die Deutsche Bahn will sich am Abschluss des öffentlichen Dienstes orientieren, der nach einem Schlichterverfahren erzielt wurde. Daran angelehnt hat DB-Personalvorstand Martin Seiler neben einem steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleich von insgesamt 2850 Euro vorgeschlagen, Löhne und Gehälter ab März 2024 stufenweise zu erhöhen - um insgesamt zehn Prozent für die unteren und mittleren sowie acht Prozent für die oberen Lohngruppen.

Die Gewerkschaft EVG fordert mindestens 650 Euro mehr im Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von einem Jahr. „Die Beschäftigen haben ihren Beitrag in der Pandemie mit einem Abschluss von 1,5 Prozent geleistet, jetzt geht es darum, in der Lohnentwicklung nicht abgehängt zu werden“, sagte Gewerkschaftschef Martin Burkert kürzlich der „Augsburger Allgemeinen“.
Letzte Bahn-Streiks legten Zugverkehr lahm
Die EVG legte nach zwei Verhandlungsrunden mit einem ganztägigen Warnstreik Ende März gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den öffentlichen Verkehr lahm. Der DB-Fernverkehr wurde für einen Tag eingestellt, auch an mehreren Flughäfen ging nichts.
Im April legte die EVG nach: Laut Gewerkschaft gingen rund 24.000 Beschäftigte für acht Stunden in den Ausstand. Der Fernverkehr stand an dem Tag bis 13.00 Uhr komplett still. Auch im Nah- und Regionalverkehr fuhr am 21. April vormittags kaum ein Zug.