Mäßige Profite
Auto gefällig? Analysten erwarten Rückkehr der Neuwagen-Rabatte
Autos werfen weniger Profit für die Hersteller ab, der Absatz von Elektrofahrzeugen bricht ein

Die weltweit größten Autobauer haben zuletzt laut einer Studie der Beratungsgesellschaft EY Abstriche beim Profit hinnehmen müssen – Analysten erwarten, dass es für sie noch haariger wird.
Dafür wird in Aussicht gestellt, dass potenzielle Autokäufer wieder auf Rabatte hoffen können, was in Corona-Hochzeiten wegen der stockenden Produktion praktisch unmöglich war (Stichwort: Halbleiter-Mangel). Rabatte bei Verbrennern könnten den lahmenden Absatz von Elektro- und Plug-In-Hybrid-Autos weiter verlangsamen.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen zwar die Umsätze im ersten Quartal 2023 um 19 Prozent, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hinkte mit einem Plus von 6,1 Prozent jedoch ebenso hinterher wie der Absatz an Autos. Der legte lediglich um vier Prozent zu.
Tesla verliert bei der Profitabilität
Die Profitabilität ging von neun Prozent auf acht Prozent zurück. Neuer Spitzenreiter unter den 16 analysierten Autoherstellern war Mercedes-Benz mit einer Ebit-Marge von 14,7 Prozent. Gefolgt von BMW (14,6) und Kia (12,1 Prozent). Der frühere Spitzenreiter Tesla landete mit 11,4 Prozent auf dem vierten Rang.
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„Erstmals seit Anfang 2021 sehen wir deutliche Bremsspuren beim Gewinn, der längst nicht mehr so stark steigt wie der Umsatz“, sagte der Leiter der Mobilitätssparte Westeuropa bei EY, Constantin Gall. Der Markt normalisiere sich.
„Ein Neuwagen wird bald nicht mehr das knappe Gut sein, das er im letzten Jahr noch war“, sagte Gall. Für die Autohersteller werde es deshalb immer schwieriger, hohe Fahrzeugpreise am Markt durchzusetzen und auf Rabatte zu verzichten. „Die Zeit der Traummargen wird für einige Unternehmen bald vorbei sein.“

Hersteller machen mehr Geld mit Verbrennern als mit E-Fahrzeugen
Zudem erzielten die meisten Hersteller derzeit mit Verbrennern deutlich höhere Gewinne als mit Elektrofahrzeugen, sagte EY-Branchenberater Peter Fuß. Den Herstellern müsse es gelingen, dass Elektroautos mehr abwerfen. Und: „An mehr Kostendisziplin führt kein Weg vorbei, sonst droht dauerhaft eine deutlich niedrigere Profitabilität.“
Umweltfreundlichere Autos haben ohnehin ein Problem. Der Anteil von reinen Elektroautos und Plug-in-Hybriden ist seit Jahresbeginn stark gesunken. Machten sie 2022 zusammen noch rund 30 Prozent der Neuzulassungen aus, waren es von Januar bis April nur noch etwa 20 Prozent, zeigen die Zahlen des Kraftfahrtbundesamts (KBA).
„Hier rächt sich, dass die Förderung zusammengestrichen worden ist“, sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. „Damit hat man insbesondere dem Plug-in-Hybrid die Luft genommen und er ist im Vergleich zum sehr starken Vorjahr eingebrochen.“

Weniger E-Autos bedeuten mehr Klimagas-Ausstoß im Schnitt aller neuen Autos
Die 2023 bisher neu zugelassenen Autos stoßen deutlich mehr CO2 aus als 2022. Als Pkw-Durchschnittswert für Januar bis April nennt das KBA 123,2 Gramm pro Kilometer. Im Jahresschnitt 2022 waren es dagegen nur 109,6 Gramm.
Weil reine Elektroautos im Betrieb gar kein CO2 und Plug-in-Hybride zumindest offiziell weniger CO2 als reine Verbrenner ausstoßen, drücken sie den Gesamtdurchschnitt. Die Werte für reine Verbrenner waren 2022 bei Benzinern 150,5 Gramm pro Kilometer, bei Dieseln sogar 168 Gramm.
Die KBA-Statistik zeigt dabei auch, welche Autos bei den Neuzulassungen von Januar bis April die im Schnitt höchsten CO2-Emissionen pro Kilometer aufweisen. Ganz vorne liegen die seltenen Lamborghinis und Rolls Royce mit deutlich mehr als 300 Gramm. Unter den größeren Marken mit mindestens 10.000 neu zugelassenen Pkw seit Jahresbeginn weist Porsche mit 208,2 Gramm den höchsten Wert auf.
Die drei großen deutschen Premiummarken liegen eng beisammen aber ebenfalls über dem Durchschnitt: Mercedes hat laut KBA einen Durchschnittswert von 136,4 Gramm, Audi 135,5 und BMW 133,7 Gramm. VW kommt auf 129,8 Gramm, Opel auf 114,5.