Droht ein Bürgerkrieg?

Auswärtiges Amt verschärft Sicherheitshinweise für Russland

Das Auswärtige Amt verschärft Reise- und Sicherheitshinweise für Bundesbürger in Russland. Außenministerin Annalena Baerbock äußert sich auf Twitter.

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Dieses Videostandbild zeig einen russischer Panzer in einer Straße in Rostow am Don. Die Stadt wird von Wagner-Söldnern gehalten.
Dieses Videostandbild zeig einen russischer Panzer in einer Straße in Rostow am Don. Die Stadt wird von Wagner-Söldnern gehalten.Uncredited/AP/dpa

Die Bundesregierung steht nach den Worten von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wegen des gewaltsamen Aufstands der russischen Söldnerarmee Wagner in „engstem Austausch“ mit Deutschlands Partnerländern.

„Die Entwicklungen in Russland beobachten wir seit gestern Abend sehr aufmerksam“, schrieb die Grünen-Politikerin am Samstag auf Twitter. Zugleich aktualisierte das Auswärtige Amt seine Reise- und Sicherheitshinweise für Bundesbürger in Russland.

In den Hinweisen heißt es jetzt, die betroffenen Gebiete und insbesondere die Stadt Rostow sowie deren Umland sollten gemieden werden. „In Moskau sollten staatliche, insbesondere militärische Einrichtungen weiträumig umgangen werden. Das Stadtzentrum sollte bis auf Weiteres gemieden werden. Den Anweisungen russischer Sicherheitsbehörden sollte unbedingt Folge geleistet werden.“ Generell rät das Ministerium Bundesbürgern von Reisen nach Russland ab.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin stellt sich gegen die Militärführung in Moskau

Russland führt seit 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Dabei gehörten die Wagner-Söldner bislang zu den wichtigsten Truppen. Nach monatelangen Sticheleien und öffentlicher Kritik stellte sich Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin seit Freitag offen gegen die Militärführung in Moskau und gegen Präsident Wladimir Putin. Putin hat angesichts des bewaffneten Aufstands der Wagner-Söldner von „Verrat“ gesprochen und zur Ausschaltung der Drahtzieher aufgerufen.

Lettland hat bereits seine Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zu Russland verschärft. Russische Staatsbürger könnten angesichts der gegenwärtigen Lage nicht mehr nach Lettland einreisen, schrieb der Außenminister Edgards Rinkēvičs auf Twitter. Er betonte zugleich aber, dass es gegenwärtig für Lettland „keine direkte Bedrohung“ bestehe.