Bundesregierung will Einwanderung erleichtern
Für die Energiewende braucht Deutschland 216.000 Fachkräfte – und sucht diese verstärkt im Ausland
Der massive Facharbeitermangel macht sich nicht nur beim Bäcker oder in der Pflege bemerkbar, er gefährdet die Energiewende

Unter anderem mit einem Punktesystem ähnlich wie in Kanada sollen mehr Arbeitskräfte auch aus Nicht-EU-Staaten leichter nach Deutschland kommen dürfen. Das besagt ein sogenanntes Eckpunkte-Papier, das die Bundesregierung am Mittwoch beschließen soll. Unter anderem, weil der Fachkräftemangel die dringend zu bewältigende Energiewende gefährdet.
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„Fachkräfte von morgen“ sollen danach ihre beruflichen Fähigkeiten nicht mehr haarklein nachweisen müssen, sondern sie hierzulande prüfen lassen können. Menschen mit Berufserfahrung, aber ohne Berufsabschluss, sollen leichter ins Land kommen dürfen. Beschäftigte der Informations- und Kommunikationstechnologie, für die ein besonderer Bedarf herrscht, sollen danach keine Deutschkenntnisse mehr vorweisen müssen. Es soll im Ermessen des jeweiligen Unternehmens liegen, ob sie auf diesen Kenntnissen bestehen oder nicht.
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Punktesystem: Wer gut qualifiziert und jung ist, hat bessere Chancen auf Einwanderung
Schließlich sollen Menschen „mit gutem Potenzial“ mit dem Punktesystem bewertet werden: Mit einer sogenannten „Chancenkarte zur Arbeitsplatzsuche“ wächst die Chance auf legale Einwanderung, je nach Sprachkenntnis, Alter, Berufserfahrung und Berufsqualifikation sowie vorhandenen Verbindungen nach Deutschland.
Mit den Vorschlägen soll dem weit verbreiteten Fachkräftemangel entgegengewirkt werden, der vom Bäcker über die Pflegekraft bis zum Maschinenbauingenieur reicht.
Wie groß der Bedarf speziell in einem wichtigen Wirtschaftsbereich ist, hat das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) des Instituts der deutschen Wirtschaft ermittelt – bei der Bewältigung der Energiewende.
216.000 Leute fehlen, um die Energiewende umzusetzen
190 Berufszweige sind beteiligt, um Solar- und Windenergie auszubauen. Bei mehr als der Hälfte dieser Berufe fehle es an Leuten, insgesamt 216.000. „Die größten Fachkräftelücken bestehen in der Bauelektrik, der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie der Informatik“, heißt es in der Studie.
Allein in der Bauelektrik fehlten im Jahresschnitt 2021/22 knapp 17.000 Fachkräfte. Dieser Mangel werde zum „Nadelöhr “der Energiewende, weil sie wegen gesetzlicher Regelungen, Sicherheitsstandards und Arbeitsschutzes für Arbeiten mit Starkstrom unerlässlich sind. Im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik fehlten 14.013 Fachkräfte und bei den Informatik-Experten 13.638.