Das Leben in Deutschland hat sich zuletzt extrem verteuert und eine schnelle Entspannung ist nach Einschätzung von Volkswirten trotz Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung vorerst nicht in Sicht.
Das Leben in Deutschland hat sich zuletzt extrem verteuert und eine schnelle Entspannung ist nach Einschätzung von Volkswirten trotz Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung vorerst nicht in Sicht. dpa/Hauke-Christian Dittrich

Inzwischen ein Dauerthema: Alles wird teurer - Energie, Sprit, Lebensmittel werden langsam aber sicher zu Luxuswaren. Und tatsächlichen denken immer mehr Menschen darüber nach, sich erheblich einzuschränken.

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Und das betrifft nicht nur Arbeitssuchende, die in der Regel sowieso nur über ein eingeschränktes Budget verfügen. Auch Berufstätige wollen einer neuen Umfrage zufolge weniger Geld ausgeben - insbesondere eben für Lebensmittel, Bekleidung und Schuhe.

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Das will die Hans-Böckler-Stiftung herausgefunden haben, die dazu 6200 Personen befragt hat und diese repräsentative Studie am Mittwoch veröffentlicht hat .

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Inflation: Sparen bei Strom, Sprit und Warmwasser

Demnach wollen 39 Prozent der Befragten künftig weniger Nahrungs- und Genussmittel kaufen, 10 Prozent von ihnen sogar „bedeutend weniger“. Bei Bekleidung und Schuhen will sich sogar mehr als jeder Zweite (53 Prozent) einschränken. Ähnlich viele wollen auch bei Gaststätten- und Restaurantbesuchen kürzer treten. Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, Strom- und Kraftstoffverbrauch reduzieren zu wollen. Und auch beim Heizen der Wohnung und beim Warmwasser wollen mehr als 60 Prozent der Befragten sparen.

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Von den Erwerbspersonen mit einem relativ niedrigen Haushaltseinkommen bis 2000 Euro netto monatlich sehen sich der Umfrage zufolge sogar mehr als die Hälfte (52 Prozent) genötigt, weniger Lebensmittel einzukaufen. Fast zwei Drittel (63 Prozent) von ihnen gaben an, beim Kauf von Kleidung und Schuhen inflationsbedingt kürzer treten zu wollen.

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Haushalte mit geringen Einkommen entlasten

Der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien, sagte, die Umfrageergebnisse unterstrichen, dass künftige Hilfspakete der Bundesregierung stärker sozial fokussiert werden müssten. Die Politik müsse weitere Maßnahmen so konzipieren, „dass Haushalte mit geringen Einkommen spürbar stärker entlastet werden als jene mit höheren Einkommen“.

Wie sich die Inflation im Juni in Deutschland entwickelt hat, gibt das Statistische Bundesamt am Mittwochnachmittag in einer ersten Schätzung bekannt. Kräftige Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel hatten die Teuerungsrate im Mai auf den höchsten Stand seit fast 50 Jahren getrieben.