Angesichts der Gaskrise: Toilettenpapier-Hersteller warnen vor Engpässen
„Im Hygienepapier-Produktionsprozess sind wir besonders auf Gas angewiesen", sagt der Vize des Papierindustrie-Verbandes.

Nicht schon wieder: Auch die Hersteller von Hygienepapier zeigen sich angesichts der Gaskrise beunruhigt. Zum Internationalen Tag des Toilettenpapiers am 26. August warnt der Verband der Hersteller vor möglichen Engpässen. „In der gegenwärtigen Energiekrise ist unsere oberste Priorität die Sicherstellung der Versorgung der Menschen mit diesem wichtigen Gut“, sagte der Vizepräsident des Verbandes Die Papierindustrie und Chef des Hygienepapierherstellers WEPA, Martin Krengel. Er fügte hinzu: „Im Hygienepapier-Produktionsprozess sind wir besonders auf Gas angewiesen. Bei einem Wegfall können wir die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleisten.“ In Hochzeiten der Corona-Krise war in Deutschland Toilettenpapier eine beliebte Hamsterware.
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Der Verband weist zudem in einer Pressemitteilung darauf hin, dass das eher unscheinbare Produkt einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft hat. Toilettenpapier schaffe ein sicheres Hygienegefühl und trage zum Wohlbefinden von Millionen von Menschen bei, die es jeden Tag und überall nutzen. Immerhin verbrauche jeder Bundesbürger im Schnitt 134 Rollen im Jahr.
Toilettenpapier ist überall unverzichtbar
Toilettenpapier ist nicht nur für die private Hygiene wichtig, so der Verband weiter in seiner Erklärung. Es sei auch am Arbeitsplatz und in öffentlichen Einrichtungen wie etwa in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Flughäfen unverzichtbar.
Zum Tag des Toilettenpapiers berichtet der Verband auch aus der Geschichte des Produkts: Demnach kam 1857 in den USA das erste Toilettenpapier auf den Markt. Vorher hätten sich die Menschen mit Blättern, Lumpen oder schlicht Wasser abgeputzt. In Deutschland sei die Produktion um 1880 begonnen worden, von Anfang an entweder in Rollen mit Perforation zum Abreißen oder als Einzelblätter.
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1929 gab es 18 Hersteller für Klosettpapier
Das Adressbuch der Papierindustrie nennt 1929 bereits 18 Hersteller für Klosettpapier in Deutschland. Hans Klenk brachte 1928 Klopapier von der Rolle mit fester Blattzahl - „garantiert 1000 Abrisse“ - auf den Markt. 1958 wurde laut Verband erstmals das weichere Tissuepapier hergestellt. Bis dahin wurde Toilettenpapier aus dem harten und rauen Krepp produziert.