Aktion gegen Rockerkriminalität: Faeser verbietet „United Tribuns“
Die rockerähnliche Gruppierung sei unter anderem für Sexualstraftaten, Menschenhandel und versuchte Tötungsverbrechen verantwortlich.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die „United Tribuns“ verboten, die rund 100 Mitglieder zählt. Die rockerähnliche Gruppierung sei unter anderem für Sexualstraftaten, Menschenhandel und versuchte Tötungsverbrechen verantwortlich, erklärte Faeser am Mittwoch in Berlin. Seit dem Morgen fänden Durchsuchungen in neun Bundesländern statt.
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Die Polizei durchsuchte am Mittwochmorgen Privatwohnungen und Vereinsräume der Gruppe in neun Bundesländern. Mitglieder der „United Tribuns“ hätten schwerste Straftaten begangen. „Wir müssen als Rechtsstaat sehr deutlich zeigen, dass wir Gruppierungen, von denen so schwere Straftaten ausgehen, nicht dulden.“
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums war die Gruppierung 2004 von einem ehemaligen bosnischen Boxer im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen gegründet worden. Ihr gehören Deutsche und Ausländer an, die überwiegend aus den Staaten des ehemaligen Jugoslawien stammen. Der Gründer soll sich nicht mehr in Deutschland aufhalten. Der Mann, der während des Krieges in Bosnien als Flüchtling nach Deutschland gekommen war, arbeitete den Angaben zufolge zunächst als Türsteher und gründete später mit anderen zwei Bordelle.
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„United Tribuns“ verantwortlich für Sexualstraftaten, Menschenhandel und Co.
Die Gruppe lieferte sich gewalttätige Auseinandersetzungen mit konkurrierenden Rockergruppierungen wie den „Hells Angels“. Ihre Mitglieder seien mit Sexual- und Menschenhandelsdelikten, Betrugsdelikten oder Drogenhandel in Erscheinung getreten, teilte das Bundesinnenministerium mit. Dass Straftaten durch die „United Tribuns“ nicht nur geduldet, sondern auch „gefördert und belohnt“ würden, zeige sich auch daran, dass es verschiedene Aufnäher („Patches“) des Vereins gebe, die an Mitglieder verliehen würden, die Straftaten im Sinne des Vereins verübten.
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In NRW wurden nach Angaben der Düsseldorfer Polizei 40 Objekte durchsucht. Darunter seien Vereinsheime und Privatwohnungen in Wuppertal, Köln, Remscheid und Mettmann sowie in mehreren anderen Städten. Bei einem Objekt in Köln seien Spezialeinheiten im Einsatz gewesen. Insgesamt seien mehrere Hundert Beamte an den Durchsuchungen in NRW beteiligt.
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Das Vereinsverbot erfolgt nach Angaben des Bundesministeriums in Abstimmung mit den Innenministerien von Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen.