Afghanistan: Angreifer töten Hochzeitsgäste – nur weil auf der Feier Musik gespielt wurde!
Die drei Männer gaben sich als Taliban aus, zwei Festnahmen.

Unfassbarer Angriff im Osten Afghanistans: Bewaffnete attackierten eine Hochzeitsfeier und töteten mindestens drei Menschen, nur um das Abspielen von Musik zu verhindern! Die drei Angreifer hätten sich als Taliban-Kämpfer ausgegeben, aber nicht im Auftrag der Taliban gehandelt, erklärte der Sprecher der Taliban-Regierung, Sabihullah Mudschahid, zum Vorfall. Zwei der Angreifer seien mittlerweile festgenommen worden. Nach einem dritten Verdächtigen werde gefahndet.
Angreifer verlangten, die Musik abzustellen
Die drei Männer, die sich am Freitagabend als Taliban-Kämpfer vorgestellt hätten, seien bei der Hochzeitsfeier im Dorf Schamspur Mar Ghundi in der Provinz Nangarhar erschienen und hätten verlangt die Musik abzustellen, sagte Mudschahid. Bei Schüssen seien dann mindestens drei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden.
Während der ersten Herrschaft der Taliban von 1996 bis 2001 war Musik in Afghanistan verboten. Nach ihrer erneuten Machtübernahme im August hat die Taliban-Führung bisher zwar kein Musik-Verbot erlassen. Sie missbilligt aber Musik zu Unterhaltungszwecken und sieht darin einen Verstoß gegen islamisches Recht.

Der jahrelang verschollen geglaubte Anführer der militanten Islamisten, Haibatullah Achundsada, soll nach Angaben der Taliban am Wochenende erstmals öffentlich in Afghanistan aufgetreten sein. Achundsada habe eine kurze Rede in einer Koranschule in der Provinz Kandahar gehalten, sagten zwei Taliban-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Bilder oder Videos von dem Auftritt des Taliban-Führers gab es aber zunächst nicht.
Der Taliban-Chef Achundsada trägt den Titel „Anführer der Gläubigen“. Nachdem Vorgänger Mullah Mansur 2016 bei einem US-Angriff getötet wurde, trifft Achundsada die endgültigen Entscheidungen über politische, religiöse und militärische Angelegenheiten der Taliban. Der religiöse Hardliner gehört zur Gründergeneration der Bewegung.
Dass er auch nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August nicht öffentlich aufgetreten war, hatte Spekulationen über seinen Tod befeuert.