Allen Ernstes: Dieser AfD-Politiker stellt im Landtag Anfrage zu Chemtrails
Verschwörungstheoretiker glauben, dass Flugzeuge künstliche Kondensstreifen erzeugen, um die Bevölkerung zu vergiften!

Abstruse Anfragen im Parlament hat es schon immer gegeben, mit der AfD erreicht der Irrsinn jedoch ein neues Level: In Sachsen stellt ein Landtagsabgeordneter eine Anfrage zu einer hanebüchenen Verschwörungstheorie und erwartet von der Regierung, dass sie dazu Stellung nimmt.
Sächsische Landesregierung soll AfD Auskunft über Chemtrails zur „Bevölkerungsreduktion“ erteilen
Eine „wachsende Anzahl von Bürgern“ habe „des Öfteren Flugbewegungen festgestellt“, so der Landtagsabgeordneter Sebastian Wippel. Diese seien der Auffassung, dass sie „mit einer zielgerichteten Einbringung von Chemikalien in die Atmosphäre begründet und damit Zielsetzungen wie das Geo-Engineering oder die Bevölkerungsreduktion verfolgt würden“.
So heißt es wortwörtlich in der Vorbemerkung der Anfrage, die Wippel am 10. Mai der Sächsischen Staatsregierung vorlegte. Diese solle Auskunft darüber erteilen, was über derartige vermeintlichen Vorgänge bekannt sei. Im Weiteren der Anfrage konkretisiert Wippel, ihm gehe es um die Konzentration von Aluminium, Barium und Strontium in der Luft und ob es einen Zusammenhang mit diesen Stoffen im Blut von Bewohnern gebe.
AfD-Mann Sebastian Wippel scheiterte nur knapp bei Oberbürgermeisterwahl in Görlitz
Damit bezieht sich der AfD-Mann direkt auf die Verschwörungstheorie, der zufolge geheime Flugzeug-Missionen Aluminium, Barium und Strontium verteilen, um das Klima zu verändern und die Bevölkerung zu reduzieren. Ob er diese Auffassung selbst teilt, lässt Wippel offen.
Tatsächlich entstehen Kondensstreifen durch Wasserdampf, der von Düsenantrieben freigesetzt wird. Und tatsächlich hatte es mehrere Untersuchungen gegeben, die den angeblichen Chemtrails nachgingen. Ohne Ergebnis.
Wippel war bundesweit im Jahr 2019 bekannt geworden, als er bei der Oberbürgermeisterwahl in Görlitz im ersten Wahlgang vorne gelegen hatte. Erst im zweiten Wahlgang unterlag er dem CDU-Kandidaten Octavian Ursu. Dieser wurde von anderen Parteien unterstützt, um die Postenvergabe an die in weiten Teilen rechtsextreme AfD zu verhindern.