AfD-Abgeordnete brechen irre Mission ab: Sie wollten in die von Russland besetzten Ostukraine-Gebiete!
Selbst in der eigenen Partei gab es Kopfschütteln über die peinliche Aktion.

Die AfD tut sich schwer damit, ihren Ruf als fünfte Kolonne Moskaus abzulegen. Zwar betont AfD-Ko-Chefin Alice Weidel, es sei in der Partei und der Fraktion „völlig unstrittig, dass es sich hierbei um einen völlig völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine handelt“. Doch in der AfD gibt es Leute wie den Landtagsabgeordneten Hans-Thomas Tillschneider aus Sachsen-Anhalt, der den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „echten Kerl, richtigen Mann mit gesundem Wertegerüst“ bezeichnet.
Tillschneider, Blex und Wald wollten sich von Russland die besetzten Gebiete zeigen lassen
Tillschneider gehört zu drei AfD-Landtagsabgeordneten, die zusammen eine Reise nach Russland angetreten haben, von wo sie in die besetzten Gebiete der Ostukraine reisen wollten – um sich vom russischen Besatzungstruppen ein eigenes Bild vor Ort zu machen. Doch die hanebüchene Mission ist gescheitert, kaum nachdem sie gestartet ist.
Nach scharfer Kritik auch aus den eigenen Reihen brechen die drei AfD-Landtagsabgeordnete ihre Reise nun ab und wollen heimkehren. „Herr (Christian) Blex war nach eigenen Angaben nicht im Donbass und wird die Reise beenden“, sagte eine Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur. Den Angaben des Politikers zufolge reisen auch seine beiden Begleiter aus Sachsen-Anhalt, Hans-Thomas Tillschneider und Daniel Wald, zurück, so die Sprecherin. Von der AfD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt gab es dafür zunächst keine Bestätigung.
AfD-Parteispitze distanzierte sich von Ukraine-Plänen der Abgeordneten
Zuvor hatte das ZDF online über den Abbruch der Reise berichtet, den Blex nach Angaben eines AfD-Parteisprechers in Berlin auch per Mail an den Bundesvorstand ankündigte. Darin schrieb Blex: „Da ich als einziger Abgeordneter aktuell Internetzugang habe, möchte ich Ihnen den gemeinsamen Beschluss von uns dreien mitteilen, dass wir nicht mehr weiter in den Donbass reisen.“
Der Trip nach Russland hatte für Unverständnis bei Vertretern anderer Parteien gesorgt, auch AfD-intern gab es Kopfschütteln. Die AfD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt hatte am Montag mitgeteilt, dass die Abgeordneten in Russland seien und auch einen Besuch der Ostukraine planten. Die AfD-Parteispitze war nach eigenen Angaben nicht in die Reise eingeweiht und distanzierte sich davon. Auch die Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion in NRW betonte, dass die Fraktion nicht über die Reise an sich oder die genaue Route informiert war.