700 „Strela“-Flugabwehrraketen sind nicht einsetzbar: Waffenlieferungen aus Deutschland werden zur Riesen-Blamage
„Strela“-Raketen waren schon 2014 „aus Sicherheitsgründen“ gesperrt worden.

Die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine werden zur peinlichen Blamage: Am Donnerstag hatte die Bundesregierung zugesagt, Kiew zusätzliche 2700 Flugabwehrraketen vom Typs „Strela“ zu liefern.
„Strela“-Flugabwehrraketen wurden schon 2014 gesperrt
Die Waffen stammen noch aus den Beständen der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR. Aber offenbar hat ein Großteil der Raketen so große Mängel, dass sie gar nicht einsetzbar sind.
Wie der „Spiegel“ berichtet, sind 700 Raketen völlig veraltet und nicht mehr zu gebrauchen. Damit schrumpft die angebotene Lieferung an die Ukraine um fast ein Drittel.
Die Raketen sind mindestens 35 Jahre alt. Die Bundeswehr benutze das DDR-System schon seit 2014 nicht mehr im laufenden Betrieb. Erste „Strela“-Raketen waren damals „aus Sicherheitsgründen“ gesperrt worden, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf einen vertraulichen Vermerk. Grund: „Mikrorisse im Treibsatz der Munition, die zu Korrosion/Oxidation führten.“
Raketen lagerten in schimmeligen Holzkisten
Die Holzkisten, in denen die Raketen gelagert wurden, seien seitdem so stark verschimmelt, dass Soldaten die Lager nur noch mit Schutzkleidung betreten dürften.
Zudem soll die Bundeswehr nicht mehr über die nötigen Handstücke zum Abfeuern der veralteten Raketen verfügen und darauf hoffen, dass die Ukraine diese auf Lager hat.
Bevor die „Strela“-Raketen an die Ukraine abgegeben werden, sollen Experten des Bundesamts für Ausrüstung das Material prüfen. Auch der Bundessicherheitsrat muss die Lieferung noch genehmigen.
Bisher kamen 1000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ „Stinger“ aus Bundeswehrbeständen in der Ukraine an. Außerdem erlaubte die Ampel-Koalition den Nato-Partnern Niederlande und Estland, Waffen aus deutscher Produktion oder DDR-Beständen an Kiew zu liefern.