Vier von fünf Deutschen wollen Vier-Tage-Woche – sechs Gründe überzeugen jeden!
Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung wünschen sich etwa 81 Prozent der deutschen Vollzeitbeschäftigten eine Vier-Tage-Woche.

Wer heute Vollzeit arbeitet, der tut das in der Regel fünf Tage in der Woche. Zu viel, finden die meisten Deutschen. Und auch in der Politik wird der Ruf nach einer Vier-Tage-Woche immer lauter. Jetzt zeigt eine große Studie: Vier von fünf Deutschen sind dafür. Welche Gründe eigentlich unschlagbar sind – und mit welchen Argumenten 17 Prozent der Deutschen doch dagegen sind – hier kommt der große Überblick.
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Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung wünschen sich etwa 81 Prozent der deutschen Vollzeitbeschäftigten eine Vier-Tage-Woche. Zur Diskussion steht dabei auch eine niedrigere Wochenarbeitszeit, wie die gewerkschaftsnahe Stiftung am Montag in Düsseldorf mitteilte. Allerdings: Knapp 73 Prozent gaben an, eine Arbeitszeitverkürzung nur bei gleichem Lohn zu befürworten.
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Acht Prozent der Befragten erklärten, sie würden ihre Arbeitszeit reduzieren, auch wenn dadurch das Entgelt geringer ausfallen sollte. 17 Prozent lehnten eine Vier-Tage-Woche ab, zwei Prozent hatten ihre Vollzeittätigkeit bereits auf vier Tage verteilt.
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Sechs Gründe für die Vier-Tage-Woche
Doch was spricht eigentlich für die Vier-Tage-Woche? Es gibt (mindestens) sechs gute Gründe!
#1 Mehr Freizeit: Eine Vier-Tage-Woche würde Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einen zusätzlichen freien Tag pro Woche bieten, was mehr Zeit für Hobbys, Familie und Freunde sowie zur Erholung und Entspannung bedeutet.
#2 Verbesserte Work-Life-Balance: Eine kürzere Arbeitswoche kann dazu beitragen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine bessere Work-Life-Balance erreichen und ihre Arbeit besser mit ihrem Privatleben in Einklang bringen können. Die Befragten, die sich eine Vier-Tage-Woche wünschten, gaben an, mehr Zeit für sich selbst und für ihre Familie haben zu wollen. Nach Ansicht der Studienautoren Yvonne Lott und Eike Windscheid zeigt diese Aussage, welch hohen Stellenwert eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Beschäftigten hat.
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#3 Weniger Stress: Eine Vier-Tage-Woche kann dazu beitragen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weniger gestresst sind und sich besser erholen können, da sie mehr Zeit haben, um sich von der Arbeit zu erholen.
#4 Erhöhte Produktivität: Laut den Forschern der Studie arbeiten Beschäftigte bei einer Vier-Tage-Woche produktiver, wodurch ein Lohnausgleich kompensiert werden könnte. „Insofern handelt es sich bei der Vier-Tage-Woche um ein Arbeitszeitarrangement, das nicht nur betriebliche Gewinne verspricht, sondern auch individuell breit favorisiert wird“, erklärten sie.
Weniger Kranktage dank Vier-Tage-Woche
#5 Weniger Fehlzeiten: Eine Vier-Tage-Woche kann dazu beitragen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten haben, da sie mehr Zeit haben, um sich von Stress und Überarbeitung zu erholen.
#6 Niedrigere Betriebskosten: Eine Vier-Tage-Woche kann dazu beitragen, die Betriebskosten zu senken, da weniger Zeit für die Beleuchtung, Heizung und Klimatisierung der Arbeitsplätze benötigt wird. Auch die Verwendung von Maschinen und Anlagen könnte reduziert werden, was zu einer Ersparnis bei den Betriebskosten führt.
Wer eine Vier-Tage-Woche grundsätzlich ablehnt, hat dagegen sehr oft das Gefühl, dass sich an den Arbeitsabläufen nichts ändern würde oder die Arbeit in kürzerer Zeit nicht zu schaffen wäre, wie aus der Untersuchung hervorgeht. Ein großer Teil der Gegner einer Vier-Tage-Woche hat den Angaben zufolge zudem Spaß an der Arbeit und will die Arbeitszeit deshalb nicht verkürzen.