10,4 Prozent! Rekord-Inflation im Oktober
Keine guten Nachrichten aus dem Statistischen Bundesamt. Die Preise kennen weiter nur eine Richtung.

Es kommt immer dicker. Die Verbraucherpreise in Deutschland kennen weiter nur eine Richtung und beschleunigen sich weiter.
Im Oktober lag die Inflationsrate auf einem neuen Rekordhoch von 10,4 Prozent zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag aufgrund vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Im September hatte die Teuerung bei 10,0 Prozent gelegen. Verglichen mit dem Vormonat stiegen die Preise um 0,9 Prozent.
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Energie und Nahrungsmittel sind die Preistreiber
Besonders stark legten wie in den Vormonaten die Energiepreise zu, sie stiegen um 43 Prozent im Vorjahresvergleich. Nahrungsmittel verteuerten sich laut Statistik ebenfalls überdurchschnittlich um 20,3 Prozent. Dienstleistungen wurden nur um 4,0 Prozent teurer, darunter Wohnungsmieten um 1,8 Prozent.
Und eine rasche Entspannung bei der Inflation ist nicht in Sicht. Die Menschen müssen sich weiter auf deutlich höhere Preise beim Lebensmittelkauf einstellen. Rund 97 Prozent der befragten Lebensmittelhändler wollten mehr verlangen. „Die Inflationswelle ist noch nicht gebrochen“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Vor allem die hohen Energiekosten sind noch nicht vollständig auf die Verbraucher überwälzt.“
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Preisdämpfend dürfte die Mehrwertsteuersenkung für Erdgaslieferungen und Fernwärme von 19 auf sieben Prozent ausgewirkt haben, wie die Statistiker anmerkten. Detaillierte Ergebnisse veröffentlicht das Bundesamt am 11. November.
Inflationsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern wurden Raten von 10 Prozent und mehr Anfang der 1950er-Jahre gemessen, allerdings hat sich die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert.