Jan Böhmermann: Berlin ist eine menschenunfreundliche Stadt!
In der „NDR Talk Show“ ließ der 39-Jährige seinen Hass auf Autofahrer raus, fand Verständnis für Attacken gegen Autos und erklärte, warum er als Radfahrer keinen Helm trägt

Berlin und Köln sind für den TV-Moderator Jan Böhmermann (39) menschenunfreundliche Städte, viel zu sehr aufs Auto ausgerichtet. Auf Twitter machte er vor wenigen Tagen Stimmung gegen Autos, in der „NDR Talk Show“ legte er am Freitag nach - und unterstützte dabei Attacken gegen Pkw.
Vor zehn Tagen scheint irgendwas mit Böhmermann passiert zu sein. Er lässt aufgebracht ein Twitter-Gewitter los: Auf „Achtung, liebe Kinder & Juristen! Pop-Up-Radwege sind illegal. Genau wie ertrinkende Menschen im Mittelmeer retten“ folgten Tweets wie „Das Deutsche Institut für Marktwirtschaft und Erfolg in Köln warnt vor zu wenigen Autos in deutschen Innenstädten!“ und „Wer programmiert mal eine App gegen Autos?“. Und regte sich auf: „FAHRRADKONTROLLE AN DER INNEREN KANALSTRASSE IN KÖLN: Wenn Ihr in Köln vom Müllwagen zermalmt werdet, dann bitte nur mit funktionierendem Rücklicht und zwei Katzenaugen an jedem Reifen!“
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Böhmermann selbst gab sich in der NDR-Sendung als Fahrradfan, der eines kategorisch ablehnt - einen Fahrradhelm. Er habe keinen, gestand er Moderatorin Barbara Schöneberger. „Wenn auf dem Fahrrad sterben, dann in Würde.“ Helm sollten lieber die anderen tragen. Die im Auto. „Autofahrer sollten einen Helm tragen, um ein abschreckendes Beispiel zu sein für die Kinder. Dass die nämlich eines Tages sagen: So uncool, wie der Vater im Auto mit seinem Helm aussieht, das möchte ich nicht, ich fahre lieber Fahrrad.“
Jan Böhmermann muss jedenfalls schon traumatische Erfahrungen auf dem Fahrrad gemacht haben. Auf Twitter schreibt er: „Der große Test: Mit dem Fahrrad über die Innerdeutsche Grenze 1982 vs. Innere Kanalstraße Köln 2020. An der innerdeutschen Grenze wusstest du, wenn Du zu nah an den Zaun ranfährst, isses vorbei. An der Inneren Kanalstrasse kann es dich JEDERZEIT immer ÜBERALL treffen.“
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In der „NDR Talk Show“ empfahl Wutbürger Jan Böhmermann deshalb Fahrradfahrern, sich doch zielgerichtet abzureagieren. „Und das ist das Tolle am Auto. Die haben eine Knautschzone. Da kannst du auch mal einen Spiegel abtreten, wenn du wütend bist.“ Und fügte, einmal in Fahrt hinzu: „Und ich finde eher, die Aggression, die man sich als Fahrradfahrer im Straßenverkehr aufstaut, die muss da entladen werden, wo sie hingehört - bei den Autos.“
Überraschend dann die Antwort auf die Frage von Barbara Schöneberger, wie Böhmermann denn zu Sendung angereist sei. „Mit dem Auto ...“