"Wir schliessen" und "Alle Artikel zum halben Preis* - *vom Originalpreis" steht während der Corona-Krise im Schaufenster eines Schuhladens. Das Geschäft wird geschlossen.
"Wir schliessen" und "Alle Artikel zum halben Preis* - *vom Originalpreis" steht während der Corona-Krise im Schaufenster eines Schuhladens. Das Geschäft wird geschlossen. Foto: Jens Kalaene/dpa

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Berlin ist im Oktober gestiegen, liegt aber niedriger als vor einem Jahr. Die befürchtete große Pleitewelle in der Corona-Krise ist damit zunächst ausgeblieben. Beim zuständigen Amtsgericht Charlottenburg gingen im Oktober 309 Insolvenzanträge ein, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Das waren 57 mehr als im September und 82 weniger als im Oktober 2019.

Lesen Sie auch: Was Arbeitnehmern zusteht, wenn der Arbeitgeber pleite geht >>

Wegen der Seuche hatte die Bundesregierung die Meldepflichten monatelang außer Kraft gesetzt. Im Frühling erreichten das Amtsgericht zeitweise weniger als halb so viele Insolvenzanträge wie üblich. Seit Oktober müssen wieder all jene Betriebe den Gang zum Amtsgericht antreten, die zahlungsunfähig sind.

Insolvenz-Zahlen gehen in Richtung Normal und nicht in Richtung Katastrophe

Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle rechnet nun bundesweit mit einer Trendwende. Institutsforscher Steffen Müller hatte am Donnerstag aber hervorgehoben: „Nach unserer Einschätzung steigen die Zahlen in Richtung Normal und nicht in Richtung Katastrophe.“

In den ersten zehn Monaten dieses Jahres registrierte das Amtsgericht Charlottenburg insgesamt 2242 Insolvenzanträge. Im Vorjahreszeitraum waren es 3260 gewesen.