Neuseeland-Reise endet im Durcheinander
Lena und Larissa: Diese beiden Berlinerinnen sitzen noch in Neuseeland fest
Die 19-jährigen Berlinerinnen konnten noch nicht zurück nach Deutschland kommen. Sie leben derzeit auf einem Bauernhof, packen mit an, werden dafür mit Lebensmitteln versorgt.

Dass die Reise ihres Lebens so endet, hätten Lena Walther (19) und Larissa Werner (19) nicht gedacht: Die Berlinerinnen gönnten sich nach dem Abi eine Tour durch Neuseeland, erfüllten sich einen Traum. Dann funkte die Corona-Krise dazwischen – nach der ersten Rückreise-Welle sitzen die beiden nun nahe Auckland fest, warten auf ihren Rückflug nach Deutschland.
Die jungen Frauen kennen sich schon seit ihrer Kindheit. „Auf einer Faschingsparty beschlossen wir mit zwölf, dass wir zusammen reisen wollen, wenn wir groß sind“, schreibt Larissa Werner dem KURIER. „Über die Jahre entwickelten sich Träume zu Plänen.“ Nach dem Abitur arbeiteten die beiden, um den Auslandsaufenthalt finanzieren zu können – im Juni 2019 startete die Reise auf die andere Seite der Welt. Das Ziel: „Woofing“ – dabei kommen Freiwillige auf Bauern- oder Selbstversorgerhöfen unter, arbeiten, lernen so Land und Leute kennen.
Rund 25 Stunden verbrachten sie in Bussen und Flugzeugen
Nun, als sich die Reise dem Ende näherte, begann die Corona-Krise. Als sich die Lage zuspitzte, entschieden sie, die Tour abzubrechen und nach Hause zu reisen. Sie buchten den letzten bezahlbaren Flug, „bevor die Preise ins Unermessliche stiegen“. Am Flughafen erfuhren sie, dass die Grenzen dicht sind – die Hoffnung, nach Hause zu kommen, löste sich in Luft auf. Es folgte eine Odyssee: „Binnen der letzten Woche reisten wir durch das Land, verbrachten 25 Stunden in Bussen und Flugzeugen. Wir änderten täglich unsere Standorte aufgrund von neuen Regelungen der Regierung.“ Glück im Unglück: „Wir gehören zu den wenigen Glücklichen, die viele Neuseeländer kennen, die uns bei sich wohnen lassen.“ Anderen Reisenden gehe es nicht so gut – „viele waren sich nicht mal sicher, wo sie in der Nacht schlafen würden. Von unseren Freunden konnte niemand zurück nach Deutschland.“
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Wir arbeiten ein bisschen auf der Farm mit und dürfen als Gegenleistung hier wohnen, werden versorgt. Kirsty, unsere Gastmutter, bringt uns jeden zweiten Tag frisches Obst und Gemüse und alles, was sie im Supermarkt finden kann.
Derzeit befinden sich die beiden in der Nähe von Auckland, in einem Farmhaus in Muriwai. „Wir arbeiten ein bisschen auf der Farm mit und dürfen als Gegenleistung hier wohnen, werden versorgt“, schreibt Werner. „Kirsty, unsere Gastmutter, bringt uns jeden zweiten Tag frisches Obst und Gemüse und alles, was sie sonst im Supermarkt finden kann.“ Das sei nicht einfach, denn Mehl, Nudeln und Co. seien ausverkauft. Ansonsten sei die Lage wie in Deutschland: Das öffentliche Leben liegt brach, viele Menschen tragen Masken.
Sie sind dankbar für die Unterstützung: „Alle denken an uns.“
Derzeit laufen Rückholaktionen – wann die Berlinerinnen ihre Reise antreten können, ist ungewiss. Zunächst hätten sie sich von den Behörden alleingelassen gefühlt. „Mit der Zeit hatten die Ämter die Chance, sich zu sortieren. Die Informationsweiterleitung erfolgt mittlerweile stündlich.“ All das ist ein Wechselbad der Gefühle. „Wir saßen weinend an Flughäfen, lachten abends wieder mit Freunden“, schreibt Werner. Das Schlimmste seien die hoffnungslosen und traurigen Eltern gewesen. „Aber mittlerweile haben sie sich wieder gefangen.“ Die Reisenden seien aber dankbar für die Unterstützung. „Alle denken an uns.“