Mit genügend Abstand ist ein kleiner Oster-Spaziergang im Park  Sanssouci in Richtung Neues Palais kein Problem.
Mit genügend Abstand ist ein kleiner Oster-Spaziergang im Park Sanssouci in Richtung Neues Palais kein Problem. Foto: Imago-Images/Camera4

Berlin/Potsdam - Mit dem Rad durch den Spreewald oder zu Fuß durch den Park Sanssouci: Jetzt dürfen Berliner doch zu Ostern Ausflüge nach Brandenburg machen.

Noch vor Tagen appellierte die Landesregierung, die Berliner sollten sich in der Corona-Krise genau überlegen, ob sie nach Brandenburg fahren müssten. Nun kommt von Innenminister Michael Stübgen (CDU) die Kehrtwende. „Kleine Ausflüge kann jeder machen – auch nach Brandenburg“, sagte er am Mittwoch im RBB-Inforadio.

Touristische Aktivitäten wie Zelten oder Hotelübernachtungen bleiben   verboten, aber sportliche wie Radfahren oder Spaziergänge sind erlaubt. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, Brandenburg nicht nach Berlin hin abzuschotten oder eine neue Berliner Mauer zu bauen“, sagt Stübgen. Dies sei auch nicht notwendig, wenn sich alle maßvoll verhielten.

Die gute Botschaft aus der Mark dürfte auch die Berliner Politiker bei ihrer Oster-Planung erfreuen. Denn einige Senatoren haben Feiertags-Spaziergänge fest eingeplant, wie etwa Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne). Auch  Kultursenator Klaus Lederer (Linke) will sich dafür Zeit nehmen. Dabei gibt es für ihn über die Feiertage wichtigeres zu tun. „Die Auswirkungen auf dem Kulturbereich sind leider massiv und so werden es arbeitsreiche Ostern“, sagt er.

Finanzsenator freut sich auf gute Krimis

Spazieren gehen, dabei auf die Abstandsregeln achten und etwas Sport treiben: „Mit meiner Familie will ich die Freiräume nutzen, die möglich sind“, sagt Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD).  „Außerdem freue ich mich darauf, endlich einmal am Stück wieder lesen zu können. Ich habe mir für die Feiertage die Lektüre ,Drei' von Dror Mishani vorgenommen. Und dazu ein guter Krimi.“

Lichtenbergs Bürgermeister Michael Grunst (Linke) wird von den Azoren träumen. Dort wollte er zu Ostern Urlaub machen, wäre Corona nicht dazwischen gekommen. „Nun werde ich lange schlafen, Frühjahrsputz machen, mit Freunden und Familie zu telefonieren.“ Und Grunst wird mit den Pandemie-Beauftragten des Bezirks in Kontakt bleiben.

Scheeres: Pankow statt Spanien

Bei Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) fällt der Spanien-Urlaub ins Wasser. Darauf hat sie sich mit der Familie lange gefreut. „Aber dann kam die Corona-Krise. Jetzt werde ich die Osterfeiertage mit meinem Mann und meinen beiden Kindern zuhause in Pankow verbringen“, sagt sie. „Ich finde es sehr schade, dass wir nicht gemeinsam mit Freunden feiern können. Doch das ist nun einmal nicht zu ändern.“

Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) wird die Feiertage dazu nutzen, „im Garten zu arbeiten, mit Freunden zu telefonieren, und endlich Bücher zu lesen, die bisher liegengeblieben sind“.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) will auch zu Ostern mit den Senatoren in Telefon-Kontakt bleiben und die Lage in Berlin im Blick behalten. „Sollte es nötig sein, müssen und werden wir auch an diesen Tagen regieren und handeln“, sagt er dem KURIER. „Ich wünsche den Berlinerlinern trotz dieser nicht einfachen Zeit ein schönes Osterfest und ein paar ruhige Tage. Vor allem aber: Bleiben Sie gesund!“

Keine großen Pläne hat Innensenator Andreas Geisel (SPD) gemacht. „Ostern 2020 wird anders als sonst“, sagt er dem KURIER. „Das geht nicht nur mir so, sondern allen Berlinern. Ich selbst bleibe natürlich zu Hause und wünsche mir, dass die Menschen an den Feiertagen genauso vernünftig handeln, wie ich es in den vergangenen Tagen oftmals erlebt habe.“