KURIER zu Besuch auf dem Selbstpflück-Feld : Erdbeer-Ernte: Berliner sind ganz wild auf die süßen Früchtchen
Die Saison hat begonnen - und prompt zieht es die ersten Berliner auf den Acker. KURIER besuchte die Plantage des Obstgut Müller bei Altlandsberg und guckte den fleißigen Hobby-Pflückern in die Körbchen.

Foto: Thomas Uhlemann
Jetzt wird es wieder süß in Berlins Küchen, denn die Erdbeer-Saison hat begonnen! Während sich viele an den knallroten Ständen mit den frischen Früchtchen eindecken, zieht es einige aber raus nach Brandenburg - auf eines der Selbstpflück-Felder der Region. Der KURIER guckte den ersten fleißigen Hobby-Pflückern auf dem Obsthof Müller bei Altlandsberg in die Körbchen.
Schon am frühen Morgen herrscht Andrang auf den Feldwegen nordöstlich von Altlandsberg - ein Auto nach dem anderen rollt Richtung Plantage. Denn jeder ist heiß auf die knallroten, prallen Erdbeeren, die hier in voller Pracht gedeihen. „Momentan können bei uns schon die Sorten Flair und Clery gepflückt werden“, sagt Cathleen Schirmer (33) vom Obsthof dem KURIER. Das Wetter sei bisher genau richtig für eine gute Ernte-Saison gewesen. „Wir hoffen, dass es so bleibt - die Beeren gedeihen am besten, wenn es nicht zu trocken und nicht zu nass ist.“
Die ersten Erdbeer-Fans gingen bei herrlichem Sonnenschein auf die Pirsch - ein Hobby, das sogar genutzt wird, um das Ende des Corona-Lockdown zu feiern. „Ich kann am Wochenende meine Familie treffen, wir haben uns jetzt sechs Wochen nicht gesehen“, erzählt Petra Koch (66) aus Pankow. Ihr Körbchen ist prall gefüllt. „Ich möchte eine Erdbeertorte zaubern - und vielleicht eine Bowle. Man kann beim Pflücken so schön den Alltag vergessen.“ Freundin Claudia Klarich ist Wiederholungstäterin. „Ich fahre jedes Jahr her, diese Erdbeeren sind die schönsten.“

Foto: Thomas Uhlemann
Zum ersten Mal auf dem Acker hockt auch Katharina Brehm (31) aus Kaulsdorf, im Gepäck Töchterchen Mirabella (2), die mehr nascht als pflückt. „Wir haben auch Erdbeeren im Garten, aber die reifen leider nicht so schnell nach“, sagt Mama Katharina. „Ich habe auch schon Rhabarber zuhause, will Marmelade kochen.“ Das haben auch Edith (67) und Gerhard Korneli (67) vor - sie sind sogar alte Erdbeer-Hasen! „Wir kommen jedes Jahr aus Fredersdorf her, um zu pflücken. Frischer geht es nicht“, berichtet Gerhard.
Der Obsthof Müller ist von Montag bis Sonnabend von 8 bis 17 Uhr, sonntags und an Feiertagen von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Der Kilopreis bei der Erdbeer-Selbstpflücke liegt hier bei 4,50 Euro. Eine weitere Anlaufstelle für Fans der roten Früchtchen sind die Berliner Beerengärten, hier kann an fünf Standorten zu unterschiedlichen Öffnungszeiten geerntet werden. Einer Liste aller Erdbeer- und Obsthöfe ist auf der Website berlin.de abrufbar.