Mega-Blockaden geplant
DIESE Berliner Kirchengemeinde will Klimakleber aufnehmen
Mitte September will die Letzte Generation die Hauptstadt so schlimm lahmlegen wie nie zuvor – diese Gemeinde will ihnen trotzdem Unterschlupf geben.

Völlig klar: Die meisten Berliner sind keine Fans der Letzten Generation. Immerhin haben die extremen Klimaschützer mit ihren Klebe-Blockaden in der Hauptstadt schon für viele Probleme gesorgt: Viele Menschen sind zu spät zur Arbeit gekommen, haben Arzttermine verpasst oder mussten länger auf den Feierabend warten. Besonders laute Aufschreie gab es natürlich, als sogar Rettungswagen von den Klimaklebern blockiert worden sind.
Trotzdem lässt die Letzte Generation nicht nach – im Gegenteil: Ab Mitte September haben die Klebe-Demonstranten die bisher größten Aktionen in Berlin angekündigt. Die Polizei bereitet sich schon mit Hochdruck darauf vor. Und die Berliner? Denen bangt es schon vor den nächsten Blockaden in der Stadt. Trotzdem geht eine Kirchengemeinde jetzt diesen überraschenden Schritt: Sie will den umstrittenen Demonstranten Unterschlupf bieten!
Die Evangelische Kirchengemeinde am Weinberg will Klimakleber aufnehmen
Für die Großaktionen in Berlin werden Aktivisten aus ganz Deutschland anrücken, wie die Letzte Generation angekündigt hat. Doch wo sollen die Demonstranten schlafen? Die Klima-Bewegung hat öffentlich um Hilfe gebeten – und auch eine Antwort bekommen: Die Evangelische Kirchengemeinde am Weinberg hat jetzt Schlafplätze angeboten! Zu der Gemeinde gehören die Golgathakirche, die Sophienkirche und die Zionskirche in Berlin.
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Die Gemeinde zeige sich „tendenziell dazu bereit“, die Letzte Generation zu beherbergen – und zwar in einer Wohnung, in der eigentlich Geflüchtete unterkommen. Aktuell steht die Unterkunft leer, in der zuletzt Geflüchtete aus der Ukraine lebten. Sie sei laut der Gemeinde für Notfälle, Überbrückungen und Kirchenasyl gedacht. „Diese Wohnung kann der Bewegung ‚Letzte Generation‘ zur Verfügung gestellt werden“, heißt es in einer Mitteilung an die Gemeinde.

Gemeindemitglieder dürfen abstimmen, ob sie den Aktivisten helfen wollen
Doch sollte die Gemeinde wirklich derart extreme Aktivisten beherbergen? Immerhin gelten ihre gefährlichen Blockaden des Straßenverkehrs zumindest teilweise als strafbar. Das sei auch der Gemeinde klar – deshalb können ihre Mitglieder über die polarisierende Frage abstimmen.
Gegenüber t-online erklärte Pfarrerin Christine Schlund: Zunächst haben Gemeindemitglieder bis zum 10. September die Chance, sich zu der Anfrage der Letzten Generation zu äußern. „Wir sehen dies als einen gänzlich ergebnisoffenen Prozess.“ Die Gemeindeleitung wisse, dass die Aktionen der Letzten Generation „sehr kontrovers diskutiert“ werden. Eine finale Entscheidung soll dann am 19. September fallen. Vorher werde man sich nicht äußern, in welche Richtungen die Meinungen gehen.
Diese Bedingungen stellt die Gemeinde den Klimaklebern
Aber die Gemeinde will doch etwas klarstellen: Sie wird den Aktivisten nicht bedingungslos helfen! Der Kirchenrat stellt neben der Befragung ihrer Mitglieder weitere Forderungen. Zum einen: Die Wohnung muss innerhalb von 48 Stunden geräumt werden, sollte sie kurzfristig für Geflüchtete benötigt werden.
Außerdem legt die Gemeinde Wert darauf, dass es im Gegenzug „Möglichkeiten der Begegnungen und des Gesprächs mit den Aktivisten gibt“ – heißt, die Kirche will mit der Letzten Generation anscheinend über deren Ideologie und Vorgehensweise sprechen. Ob den Klimaklebern wohl dabei der Kopf gewaschen werden soll?