RBB-Bericht

Berliner Schulaufsicht nimmt Corona-Leugner ins Visier

Ein Berufsschullehrer soll nach Recherchen des RBB im Unterricht die Corona-Pandemie infrage gestellt und sich auf Youtube als Corona-Leugner präsentiert haben.

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Schüler an einer Berufsschule (Symbolbild).
Schüler an einer Berufsschule (Symbolbild).dpa/Marijan Murat

Die Berliner Schulaufsicht hat eine dienstrechtliche Prüfung gegen einen Berufsschullehrer eingeleitet. Das berichtet der RBB. Der Lehrer soll im Unterricht die Corona-Pandemie in Frage gestellt haben. In einem von ihm betriebenen Youtube-Channel zeigt er sich als Corona-Leugner.

Nach den RBB vorliegenden Aussagen, hat der Lehrer Schülern gegenüber geäußert, sie müssten sich nicht an die Maskenpflicht halten. Auf seinem privat betriebenen Youtube-Channel hat er sich dezidiert im Sinne der Corona-Leugner positioniert. Dort spricht er von einer „Zensur der Meinungsfreiheit“ und erklärt: „Maske tragen ist dumm ... Weil, es gibt hier weit und breit keinen Virus. Vor was wollen Sie sich schützen? Es ist ein modernes Hakenkreuz!“

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Die Schulaufsicht prüft laut dem RBB nun, inwieweit die privaten Äußerungen des Lehrers auf Youtube dienstrechtlich relevant sind.

Der Berliner Landesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) teilte dem Sender auf Nachfrage mit, dass sie sich zu dem konkreten Fall nicht äußern könne. Grundsätzlich gelte jedoch, so Markus Hanisch (GEW-Berlin, Geschäftsführer), dass „sich Lehrkräfte durch ihr gesamtes Verhalten zu den Grundlagen unseres demokratischen Rechtstaats bekennen“ müssten. Dies gelte auch außerhalb des Dienstes. „Das Betreiben und Bewerben eines Youtube-Kanals mit Verwendung des eigenen Namens lässt sich nur schwer als private Meinungsäußerung erklären“, so Hanisch weiter. Die Senatsschulverwaltung äußerte sich auf Anfrage des Senders nicht zu dem Fall.