Im August 2022 kam Kerissa Sealbys Tochter Sophie zur Welt. Ein Jahr später brachte auch ihre Schwester Venessa eine Tochter zur Welt, die sie Adrian nannte. Die beiden Kids sind zwar auf dem Papier „nur“ Cousinen, doch genetisch sind sie Schwestern. Wie das geht: Ihre Mütter sind eineiige Zwillingsschwestern, die eineiige Zwillingsbrüder geheiratet haben.
Von Kindesbeinen an waren Kerissa und Venessa unzertrennlich. Sie besuchten dieselben Schulen, dasselbe College in Oregon, liefen für dasselbe Leichtathletik-Uni-Team Langstrecke und lebten zusammen in einer Studentenwohnung. Dass sie sich aber auch doppelt verlieben würden – und dann auch noch genetisch gesehen in denselben Mann – damit hatte keine der beiden gerechnet.
Doch dann lernten die Schwestern 2020 die Zwillingsbrüder Jacob und Lucas Sealby kennen, die im Männer-Leichtathletik-Team der Uni waren. Vanessa über das erste „Doppel-Date“ zum Magazin People: „Wir wollten eigentlich zusammen zum Bowling gehen und trafen uns bei den Jungs zu Hause. Dort haben wir dann angefangen zu reden – was die ganze Nacht gedauert hat.“
Venessa und Lucas verliebten sich sofort ineinander
Venessa und Lucas, die jeweils die extrovertierten Zwillingshälften sind, verknallten sich sofort ineinander und waren schon am nächsten Morgen offiziell ein Paar. Venessa: „Als ich Lucas das erste Mal sah, war mein erster Gedanke: Den werde ich heiraten! Ich hoffte nur sehr, dass Kerissa ähnliche Gefühle für Jacob entwickeln würde.“ Sie hätte sich keine Sorgen machen müssen.
Denn auch die introvertierten Zwillings-Hälften fühlten sich auf Anhieb zueinander hingezogen – es dauerte nur etwas, bis sie sich und der Welt das offen eingestanden. Kerissa: „Ich wollte irgendwie auch nicht zugeben, dass ich denselben Männergeschmack habe wie meine Schwester. Aber die Jungs haben zwei wirklich verschiedene Persönlichkeiten und sehen auch unterschiedlich aus – für uns zumindest.“
Nach ihrer Doppelhochzeit im Dezember 2021 zogen die beiden Paare in eine Kleinstadt in den Norden von Oregon, wo sie sich Häuser nebeneinander kauften. Kerissa: „Wir sind zu einer großen Familien-Einheit geworden und sehen uns jeden Tag. Natürlich machen wir auch etwas als Paare allein, aber am liebsten doch etwas zusammen. Uns verbindet der Sport, weil wir alle Wettbewerbsmenschen sind.“
Die Töchter der Zwillings-Paare haben dieselbe DNA
Seit der Geburt von Sophie (21 Monate) und Adrian (7 Monate) ziehen die beiden Paare ihre Kinder zusammen auf. Dass die Cousinen wie Schwestern aufwachsen, ergibt Sinn – da sie dank ihrer Eltern dieselbe DNA teilen. In der Fachsprache nennt man das „quartäre Geschwister“. Kerissa: „Uns ist erst nach meiner Schwangerschaft bewusst geworden, dass man genetisch nicht feststellen kann, welches Kind zu welcher Mutter und zu welchem Vater gehören wird. Dieser Gedanke war für uns zuerst total crazy, doch jetzt finden wir es alle total cool. Unsere Babys sind einzigartige Schwester-Cousinen.“
Beide Schwestern wollen zudem schon sehr bald mehr quartäre Kids bekommen und planen bereits, ihre nächste Schwangerschaft „zu koordinieren“. Venessa: „Wir hoffen, dass unsere Kinder genauso wie wir ihre Individualität behalten, sie aber eine lebenslange Bande miteinander haben – so wie Kerissa und ich oder Lucas und Jacob.“ ■