Zwei LGBTQ -Aktivistinnen wurden in Iran zum Tode verurteilt
Nun fordern viele Hilfsorganisationen, dass andere Länder Druck auf Iran machen, um das Todesurteil zu verhindern

Es ist ein grausames Urteil! Ein Gerichtshof im Iran hat Zahra Seddiqi Hamedani und Elham Choubdar wegen „Korruption der Erde“ schuldig befunden. Was sich hinter dem kryptischen „Straftatbestand“ verbirgt: Unter anderem sollen sie Homosexualität und Christentum befürwortet und mit Islamfeindlichen Meiden kommuniziert haben.
Zwei LGBTQ-Aktivistinnen zum Tode verurteilit
Homosexualität wird in nur wenigen Ländern mit der Todesstrafe geahndet, nur Brunei, Mauretanien, Saudi Arabien, Jemen die nördlichen Staaten Nigerias und natürlich Iran richten Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung hin. Nun wird es wohl zwei weitere Todesurteile in Iran geben. Die iranische Justiz nennt als Grund für das allerdings offiziell nicht die Sexuelle Orientierung von Zahra und Elham, sondern Menschenhandel.
Lesen Sie auch: Neuer Russen-Club für Mathias Normann: Jetzt darf er nicht mehr für Norwegens Nationalmannschaft spielen >>

Der Iranische Staat behauptet andere Gründe für die Festnahme
Die Iranische Medien-Agentur „Mizan“ behauptet, dass die beiden verurteilt wurden, da sie Frauen und Mädchen betrogen und sie in andere Länder der Region geschmuggelt haben sollen. Amnesty International jedoch hält es für viel wahrscheinlicher, dass sie „nur wegen ihrer echten oder wahrgenommenen sexuellen Orientierung und Geschlechts-Identität und wegen ihrer Social-Media-Posts sowie ihrer Aussagen zum Schutze von LGBT Rechten in Gefangenschaft genommen wurden.“
Seddiqi Hamedani, die aus Aserbaidschan stammt, wurde Oktober 2021 von der Iranischen Revolutionsgarde bei ihrer Grenzüberquerung in die Türkei gefasst, wo sie Asyl suchen wollte. Daraufhin verschwand sie für 53 Tage, während dieser Zeit wurde sie befragt, eingeschüchtert und bedroht. Laut Amnesty soll ein Mitglied der Armee ihr gedroht haben, dass sie Exekutiert werden würde und dass man ihr ihre zwei Kinder wegnimmt.
Ein Abschieds Video vor ihrer Verhaftung wurde auf YouTube hochgeladen
Weiterhin behauptet Amnesty International, dass die Ursache für ihre Anklage zum einen daraus stammt, dass sie Pro-LGBT Aussagen auf Social Media gepostet hat und zum anderen wegen einem Auftritt in einer BBC-Dokumentation aus dem Jahr 2021, indem sie über die Gefahren spricht, denen Homosexuelle oder trans Menschen im kurdischen Teil Iraks täglich drohen. Die Aussage, sie würde Christentum befürworten stammt daher, dass sie ein Kreuz um den Hals trägt und in Iran eine Kirche besucht hat.
Viele Organisationen wie 6Rang, die sich für LGBT-Rechte einsetzen, fordern andere Länder dazu auf, Iran Druck zu machen und die beiden Aktivistinnen freizulassen. Über die zweite verurteilte, Elham Choubdar, ist bisher noch nicht viel bekannt, alles was wir wissen ist, dass sie aus der iranischen Stadt Urmia stammt.
Lesen Sie auch: Erklärungsversuch vom Psychologen: Darum tragen immer weniger Menschen Masken in Berlins Bussen und Bahnen >>
Bevor sie verhaftet wurde konnte, veröffentlichte Seddiqi Hamedani noch ein Video, in dem sie sich wünscht eines Tages in Freiheit in ihrem Land leben zu können, dass sie in Richtung Freiheit geht und dass wenn sie es nicht schaffen sollte, sie für einen guten Zweck gestoben ist.