Das war dann doch zu viel fürs Federvieh! Als Hochzeitsgesellschaft samt Blaskappelle mit viel Tamtam an einer Geflügelfarm in Indien vorbeizog, erloschen vor Schreck die Lebensgeister von 63 Hennen.

Jedenfalls macht der ansässige Geflügelbauer Ranjit Kumar Parida den traditionellen Hochzeitsumzug mit lauter Musik, Feuerwerk, Tanz und einer Blaskapelle für den Tod seiner Tiere verantwortlich. Er sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Hochzeitsgesellschaft habe „ohrenbetäubenden Lärm“ gemacht, als sie Sonntagnacht an seiner Farm im ostindischen Bundesstaat Odisha vorbeigekommen sei.

Hühner erschraken sich zu Tode

„Ich bat die Band, die Lautstärke zu senken, da die Musik zu laut war und die Hühner erschreckte. Aber sie hörten nicht zu und die Freunde des Bräutigams schrien mich an“, sagte Parida. Ein Tierarzt stellte seinen Angaben zufolge später die Diagnose, dass die Hühner einen Herzinfarkt erlitten hätten. Parida erstattete Anzeige bei der Polizei, um eine Entschädigung einzufordern.

Der Zoologie-Professor Suryakanta Mishra sagte der Zeitung Hindustan Times, lauter Lärm könne bei Vögeln das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. „Hühner unterliegen einem natürlichen Tagesrhythmus, der durch Licht und Dunkelheit bei Tag und Nacht gesteuert wird“, sagte Mishra. „Plötzliche Aufregung oder Stress aufgrund von lauter Musik können ihre biologische Uhr durcheinanderbringen.“

Die Polizei konnte die Konfliktparteien schließlich davon überzeugen, die Angelegenheit einvernehmlich zu lösen, wie der Polizist Droupadi Das sagte. Die Polizei habe keine Maßnahmen eingeleitet, da der Geflügelzüchter seine Anzeige zurückgezogen habe.