Zahl der Toten bei Überschwemmung in Norditalien steigt weiter
Nach den dramatischen Überschwemmungen und Erdrutschen infolge heftiger Regenfälle in der italienischen Region Emilia-Romagna ist die Zahl der Todesopfer auf 13 gestiegen. In der Region gilt die höchste Alarmstufe.

Nach dramatischen Überschwemmungen und Erdrutschen infolge heftiger Regenfälle in der italienischen Region Emilia-Romagna ist die Zahl der Todesopfer auf 13 gestiegen. Tausende Menschen mussten evakuiert werden.
In der Gemeinde Russi in der Provinz Ravenna an der Adriaküste seien die Leichen einer Frau und eines Mannes in ihrem Haus gefunden worden, meldeten die italienischen Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos am Donnerstagnachmittag. Der Sohn des Ehepaares hatte die Behörden demnach informiert, nachdem er seine Eltern nicht erreichen konnte.
Nach den dramatischen Überschwemmungen der letzten Tage mussten zudem Tausende Menschen in den betroffenen Gebieten evakuiert werden. Auch am Donnerstag gilt in dem Gebiet die höchste Alarmstufe rot, die Evakuierungen werden fortgesetzt. Innerhalb von knapp zwei Tagen fiel an manchen Stellen so viel Regen wie normalerweise in einem halben Jahr!
Ravenna, Forlì-Cesena und Rimini am stärksten von Unwetter betroffen
Am stärksten betroffen sind die Provinzen Ravenna, Forlì-Cesena und Rimini - dort insbesondere die Städte Faenza, Cesena und Forlì. In Norditalien herrschte in den vergangenen Monaten große Trockenheit. Die Regenfälle konnte der Boden nicht aufnehmen, erklärte Regionalpräsident Stefano Bonaccini.
In der Region sind unterdessen rund 880 Feuerwehrleute mit etwa 330 Einsatzfahrzeugen weiter im Einsatz, wie die Feuerwehr mitteilte. An einigen Orten beginnen bereits die ersten Aufräumarbeiten.
Auswärtiges Amt weist Deutsche auf Unwetter-Gefahren hin
Angesichts des Extremwetters hatte das Auswärtige Amt indes deutsche Reisende oder in Italien lebende Deutsche auf die Gefahren durch Überschwemmungen und Erdrutsche hingewiesen. Man solle die aktuelle Lage in den lokalen und sozialen Medien verfolgen sowie Anweisungen der lokalen Behörden unbedingt Folge leisten, heißt es.
Regionalpräsident Bonaccini bezifferte die Schäden des Extremwetters auf einige Milliarden Euro, wie er im italienischen Fernsehen sagte. Von der Regierung forderte er schnelle Hilfe. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sicherte ihm diese aus Japan, wo sie am G7-Gipfel teilnimmt, auch zu.
Papst Franziskus teilte in einem Telegramm an den Erzbischof von Bologna mit, dass er „Trost für die Verletzten und diejenigen, die unter den Folgen des schweren Unglücks leiden“, erflehe.
Formel-1-Rennen wegen Unwetters abgesagt - Ferrari spendet eine Million
Nach den schweren Unwettern wurde das Formel-1-Rennen in Imola abgesagt. Ferrari eine Million Euro für die Nothilfe in der Krisenregion. Das Geld soll den Betroffenen der Überschwemmungen zugutekommen und dabei vor allem in Umwelt- und Klimaschutzprojekte fließen. „In schweren Zeiten hat Ferrari immer zu seiner Gemeinschaft gestanden“, sagte der Chef des Autobauers, Benedetto Vigna, in einer Mitteilung.