Einige machen es, obwohl sie eine füllige Haarpracht besitzen; andere finden sich (mitunter schon seit vielen Jahren) irgendwo auf dem Hamilton-Norwood-Schema wieder. Und was das Alter anbelangt, ist von den späten Teens bis in höchste Rentnerjahre ebenfalls alles vertreten.
Einheitlich ist bei solchen Männern nur eines: Sie entscheiden sich gegen regelmäßige Friseurbesuche, gegen Transplantationen, gegen teure Wundermittel und gegen andere Alternativen - und wagen stattdessen den mutigen Schnitt, alles zwischen Augenbrauen und Nacken haarlos der Welt zu präsentieren. Über Gründe für verfrühten Haarausfall wurden ebenso schon zahlreiche Artikel geschrieben wie über die verschiedenen Vorteile, haupthaarlos durchs Leben zu gehen. Auf den folgenden Zeilen wollen wir jedoch ganz praktische Ratschläge erteilen, damit Mann und Glatze möglichst rasch echte Freunde werden.
Keine Angst vor dem Eierkopf!
Beginnen wollen wir mit etwas Beruhigung. Wer erstmals das (Rest-)Haar ins Waschbecken fallen lässt, stellt danach häufig erschreckt fest, dass sein Kopfprofil nun völlig anders aussieht - nicht selten eierförmiger.
Solchen Männern kann man nur raten: Keine Panik! Selbst eine dünne Resthaar-Frisur bestimmt das Schädelprofil sehr stark. Wenn der haarlose Kopf jetzt zu rund oder eierförmig wirkt, dann ist in fast allen Fällen das nur der ungewohnte Anblick - das legt sich spätestens in wenigen Wochen, und mit jedem Blick in den Spiegel etwas stärker.
Technik und Vorbereitung
Dass mittlerweile viele Männer Glatze tragen, erkennt man auch daran, dass der Markt mit entsprechenden Werkzeugen reichlich gefüllt ist - und schnell verwirren kann. Prinzipiell lassen sich jedoch drei Helferlein unterscheiden:

Unser Tipp: Je nach Wunschglätte eines der beiden elektrischen Geräte verwenden und, als (künftiger) Bartträger, stets einen Nassrasierer in Griffweite haben. Letzterer ist für die Konturen der Übergangszone unsagbar praktisch.
Die erste Glatze: Schritt für Schritt
Was die erste Glatze anbelangt, ist die Vorgehensweise immer gleich:


Pflege: Ein tägliches Ritual
Sich mit dem neuen „Oben ohne"-Look zu arrangieren, ist eine psychologische Aufgabe. Wer jedoch in körperlicher Hinsicht mit der Glatze glücklich werden will, für den fängt die echte Arbeit nach dem ersten Schnitt an - und hört nie mehr auf. Denn da die Kopfhaut nun erweiterter Teil des Gesichts ist, benötigt sie ähnliche Pflege:

Dazu noch ein Tipp für Sport und heiße Tage: Wer schon vorher auf Kopf und Stirn stärker schwitzte (von Mann zu Mann unterschiedlich), tut jetzt gut daran, entsprechende Mützen, Stirnbänder oder Stofftücher zu nutzen.
Stilfragen: Das neue Gesicht
Ohne Frisur verändert sich nicht nur die Kopfform, sondern ebenso das Gesicht: Stirn, Augen und die Kieferlinie werden jetzt deutlich prominenter.
Je nach gewünschtem Look kann man das wie zuvor belassen. Falls nicht, spielen zwei Elemente eine wichtige Rolle:
Brille
Egal ob bereits Brillenträger oder nicht: Wer Neu-Glatzenträger ist, sollte sich definitiv mit diesem jetzt sehr markanten Element befassen, sowohl für den täglichen Gebrauch und als Sonnenschutz. Denn die Brille kann Härte brechen, die Kopfform verändern oder Blicke gezielt lenken.

Definitiv ein Anlass, um sich persönlich zum Optiker zu begeben, beraten zu lassen und mehrere Modelle live auszuprobieren - die bekannte Fachhandelskette eyes + more wartet dafür mit zahlreichen Filialen in Berlin und Umland auf. Hierhin sollte der Weg auch führen, wenn lediglich eine Sonnen- bzw. Sportbrille nötig ist.
Bart
Glatze und Bart können eine sehr maskuline Kombination sein - definitiv nicht nur, um mit einer haarigen unteren Gesichtshälfte von der Glatze abzulenken. Grundsätzlich gilt grob: Ein komplett glattrasiertes Gesicht funktioniert am besten, wenn es von Natur aus klare Linien hat oder man solche durch Brille und Kleidung erzielt. Für alles andere kann ein Bart eine gute Ergänzung sein:
· Drei-Tage-Bart
Die klassische „Jason Statham"- Variante ist unkompliziert und gibt Struktur, ohne dominant zu wirken. Durch die geringe Haarlänge verändert sich die Gesichtsform allerdings fast nicht.
· Vollbart
Wirkt ohne Haupthaar noch männlicher und verleiht Stärke – bereitet aber einiges an Pflegearbeit (gilt auch für die schmälere Variante mit rasierten Koteletten und Wangen).
· Schnauzbart
Gestattet durch fein justierbare Breite und Höhe ein einfaches Austarieren des Looks und wirkt durch die Glatze besonders markant - da momentan schwer im Trend, nicht mehr so retro wie vor wenigen Jahren.

Fazit: Weniger Kopfhaar = mehr Lebensqualität
Das Thema Haarfrisur endgültig ad Acta zu legen, ist nicht nur für Männer interessant, die unter Haarausfall leiden. Denn die Glatze ist sozial längst akzeptiert und lässt zahlreiche Männer aller Altersstufen besser wirken (und sich besser fühlen) als noch mit der schicksten Trendfrisur.
Da es hier jedoch auf viele individuelle Merkmale ankommt, sollte man(n) sich die Zeit nehmen, auch individuell zu justieren. Die wenigsten finden ihr neues Ich schon an dem Tag, an dem sie sich die erste Glatze rasieren.
Ähnlich wie bei den Frisuren sind zahlreiche Varianten möglich - und ist Ausprobieren definitiv der beste Weg zum Erfolg.
