Beatles-Enthüllungen: Warum der Song „Hey Jude“ zunächst „Hey Jules“ hieß
Julian Lennon versteigert Erinnerungsstücke an seinen Vater – aber nur digital.

John Lennons Sohn Julian (58) versteigert Erinnerungsstücke von seinem Vater – ohne sich physisch von ihnen zu trennen. Dabei erzählt er auch gleich eine Geschichte zum Beatles-Song „Hey Jude“.
Bei der Auktion im Februar will er handschriftliche Notizen zu „Hey Jude“ und weitere Souvenirs in Form von NFTs, also von digitalen Kunstwerken, anbieten, wie Julian Lennon der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Erlös soll teilweise in den Klimaschutz fließen, allerdings sind die Kunstwerke auf Grundlage der stromfressenden Blockchain-Technologie selbst nicht gerade klimafreundlich.
In der NFT-Version der handschriftlichen Notizen zum Song „Hey Jude“ erscheinen die Worte nach und nach auf der Seite und werden von einem Audiokommentar Julians begleitet. John Lennon (1940–1980) war Mitgründer, Sänger und Gitarrist der britischen Rockband The Beatles, er wurde im Dezember 1980 von einem Attentäter erschossen.
Julian Lennon erzählt die Geschichte hinter dem Bild
„Für mich wäre es nicht genug, nur ein Bild zu sehen, wenn ich ein Käufer wäre“, sagte Lennon, der selbst als Musiker und Fotgraf arbeitet, über die Auktion kommenden Monat in Kalifornien. „Also wollte ich etwas Persönlicheres hinzufügen. Und das war für mich das Schreiben und Erzählen einer kleinen Geschichte, die hinter den Bildern steckt.“
Ursprünglich hieß der Beatles-Hit „Hey Jules“ und wurde 1968 von Paul McCartney geschrieben, um den jungen Julian während der Trennung seines Vaters von seiner Mutter Cynthia zu trösten. Der Preis des digitalen Sammlerstücks wird auf bis zu 70.000 Dollar (62.000 Euro) geschätzt.
Das NFT-System basiert wie Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie. Im Gegensatz zu Kryptowährungen ist ein Non-Fungible Token aber einzigartig und gewissermaßen ein digitales Sammlerstück, das anhand eines Zertifikats verkauft oder getauscht werden kann.
Julian Lennon verkauft auch ein NFT des afghanischen Mantels vom Vater
Lennon verkauft auch ein NFT des afghanischen Mantels, den sein Vater bei Dreharbeiten zu „Magical Mystery Tour“ trug und der bis zu 10.000 Dollar einbringen könnte. Ebenfalls zum Verkauf stehen ein NFT des schwarzen Umhangs, den John Lennon in dem Film „Help“ trug, sowie Abbilder dreier Gitarren, darunter eine, die Julian Lennon von seinem Vater zu Weihnachten bekam.
Ein Teil des Verkaufserlöses geht an eine von Julian Lennon gegründete Stiftung und soll für die Abscheidung von klimaschädlichem CO2 aus der Atmosphäre verwendet werden. Der Blockchain-Boom selbst führt allerdings zu einem immer größer werdenden Stromverbrauch, der das Klima zusätzlich belastet.
Lennon plant, weitere NFTs aus seiner Sammlung zu verkaufen. Er hat aber nicht vor, sich physisch von seinen Erinnerungsstücken zu trennen. „Auf keinen Fall! Ich habe 30 Jahre lang Gegenstände gesammelt, die sehr, sehr persönlich sind“, sagte er. „Ich habe nicht viele Dinge von meinem Vater. Also schätze ich sie sehr.“
Millionen für digitale Kunst
Um NFTs ist in den vergangenen Monaten eine wahre Euphorie ausgebrochen, Sammler zahlten für digitale Gemälde, Musik und Videos Millionensummen. So kam ein NFT des Künstlers Beeple bei Christie's für 69,3 Millionen Dollar unter den Hammer. Auch viele Prominente beteiligen sich an dem Trend. Die frühere First Lady Melania Trump kündigte im Dezember an, auf ihrer Website fortan regelmäßig NFT-Werke anzubieten.