An der Straßenecke zur Zufahrtsstraße zum Kinder- und Jugendhilfezentrum, in dem eine Zehnjährige tot aufgefunden wurde, liegen Blumen, Kuscheltiere und Grablichter auf dem Gehweg.
An der Straßenecke zur Zufahrtsstraße zum Kinder- und Jugendhilfezentrum, in dem eine Zehnjährige tot aufgefunden wurde, liegen Blumen, Kuscheltiere und Grablichter auf dem Gehweg. dpa/Daniel Vogel

Das grausame Verbrechen im Kinderheim St. Josef im bayerischen Wunsiedel: Jetzt werden mehr Details im Mordfall Lena bekannt. So handelt es sich bei dem 25-Jährigen, den die Polizei am Donnerstag verhaftet hatte, um einen Müllmann. Er steht im dringenden Verdacht, das zehnjährige Mädchen ermordet zu haben.

Noch vor Dienstbeginn hatten die Beamten Daniel T. am vergangenen Donnerstag verhaftet, berichtet die Bild-Zeitung. Am darauffolgenden Tag schickte der Richter den zweifachen Familienvater in U-Haft. Es bestehe der Verdacht eines Tötungs- und eines Sexualdeliktes. Ein Abgleich der gesicherten Spuren hätte Übereinstimmungen mit dem Tatverdächtigen ergeben.

Mordfall Lena in Wunsiedel: Verhafteter Müllmann hatte die Kinderheim-Runde

Wie Bild berichtet, wurde Daniel T. im Kollegenkreis als „totaler Eigenbrötler“ bezeichnet. „Er ist nach der Arbeit immer gleich verschwunden“, sagt ein Kollege bei der Müllabfuhr. „Der Mord an dem Kind war natürlich bei uns ständig Thema. Aber er hat sich rausgehalten. Dabei hatte er die Kinderheim-Runde.“ Aber diese fuhr Daniel T. nie allein. Es seien immer zwei weitere Kollegen mit auf Tour gewesen.

Weiterhin besteht in dem Fall ein Tatverdacht gegen einen elf Jahre alten Jungen, der in der Einrichtung gelebt hat. Die Zehnjährige war Anfang April tot in ihrem Zimmer in der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung in Wunsiedel gefunden worden. Sie starb nach Polizeiangaben durch Gewalteinwirkung am Hals. Die Kripo fand Spuren des tatverdächtigen Kindes in dem Zimmer mit der halbnackten Leiche, und bei der Befragung soll sich der Elfjährige selbst verraten haben.

Welchen Zusammenhang gibt es dabei zu dem verdächtigen Müllmann? Laut dem Zeitungsbericht rätseln die Ermittler der Soko „Park“, wie Daniel T. in der Nacht vom 3. auf den 4. April ins Kinderheim gekommen sein könnte. Auf seine Spur kamen sie durch die Auswertung von Chats. Den bisher alleinigen tatverdächtigen Elfjährigen kannte T. offenbar sehr gut.