Stonehenge gehört zum Weltkulturerbe der UN-Organisation Unesco.
Stonehenge gehört zum Weltkulturerbe der UN-Organisation Unesco. Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa

Wissenschaftler haben in der Nähe des steinzeitlichen Monuments Stonehenge in England eine weitere kreisförmige Anlage entdeckt. Das teilte die Universität St. Andrews am Montag mit. Es handelt sich dabei um eine Reihe von Schächten, die in einem Umkreis von zwei Kilometern um eine prähistorische Siedlung nahe der Ortschaft Durrington angeordnet waren. Die Schächte hätten einen Durchmesser von zehn Metern und seien bis zu fünf Meter tief gewesen, hieß es in der Mitteilung. Ausgehoben wurden sie vor rund 4500 Jahren, wie Untersuchungen ergaben.

Angenommen wird, dass die Schächte als Begrenzungen eines als heilig verehrten Bezirks mit einer Fläche von drei Quadratkilometern dienten, in dem sich auch das einst aus Holzpfosten bestehende Monument von Woodhenge befindet. Beides ist nur wenige Kilometer von den berühmten Steinkreisen von Stonehenge entfernt. Möglich gemacht worden sei die Entdeckung erst durch einen interdisziplinären Ansatz mit Fernerkundung und der vorsichtigen Entnahme von Proben, so der Dozent Richard Bates von der Universität St. Andrews.

Die Schächte umgaben kreisförmig die Durrington Walls, eines des größten Monumente der Region.
Die Schächte umgaben kreisförmig die Durrington Walls, eines des größten Monumente der Region. Foto: ZAMG

Stonehenge zählt zu den berühmtesten prähistorischen Monumenten der Welt und ist ein beliebter Touristen-Hotspot in England. Der Anlass und Zweck dieser höchst aufwendig konzipierten Anlage ist bis heute nicht genau erforscht. Die UNESCO erklärte Stonehenge 1986 zum Weltkulturerbe.

Normalerweise strömen zur Sommersonnenwende tausende Besucher zum steinzeitlichen Monument Stonehenge im englischen Wiltshire. Sie feiern dort die kürzeste Nacht des Jahres und beobachten den Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Doch in diesem Jahr  waren dort lediglich Polizisten unterwegs: Sie sollen die Besucher davon abhalten, den Steinkreis zu besuchen.

Hintergrund ist die Corona-Pandemie: Die Denkmalorganisation „English Heritage“ verkündete auf ihrer Internetseite, dass „für die Sicherheit und das Wohlbefinden aller“ die diesjährigen Sommersonnenwende-Feierlichkeiten in Stonehenge abgesagt werden. „Bitte reisen Sie nicht zur Sommersonnenwende nach Stonehenge“, appelliert die Organisation. Der Sonnenuntergang und der Sonnenaufgang würden live gestreamt.