Die Empörung war groß in der südenglischen Küstenstadt Torquay. Ein Lamborghini-Fahrer hatte seine Luxus-Karre fett auf einem Behindertenparkplatz abgestellt. Ein Foto davon wurde auf Facebook gepostet. Der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten. Doch dann war alles doch ein wenig anders ...
„Ich habe einen Lamborghini und parke ihn, wo und wann ich will, auch wenn ich dann einer behinderten Person den Platz wegnehme“ – mit diesem Kommentar wurde das Bild des 200.000-Euro-Schlittens auf die Facebook-Seite „Spotted Torquay“ gestellt. Eine Seite, auf der gepostet wird, was so alles in Torquay passiert. Das Foto zeigt, wie der Sportwagen offenbar schwungvoll auf dem Parkplatz für gehandicapte Menschen abgestellt wurde. Ein Ausweis, der fürs Parken an dieser Stelle berechtigt, ist im oder am Auto nicht zu sehen.
Die Wut im Netz kochte schnell hoch. „So viel Geld, aber keinen Anstand“, hieß es da. Und: „Nur weil du so ein Auto besitzt, hast du nicht das Recht, anderen den Parkplatz wegzunehmen!“ So einer, der einen Lamborghini besitze, den schere auch das Bußgeld nicht, wurde kritisiert.
Shitstorm gegen den Lamborghini-Fahrer
Als „Würstchen“ wurde der Lamborghini-Fahrer bezeichnet, der es nötig hätte. Einige frotzelten, der bräuchte den breiten Parkplatz, um die Türen der Luxus-Karre aufzukriegen. Er gehöre nicht mit den üblichen 40 Pfund, sondern mit 1000 Pfund bestraft.
Manche allerdings wandten ein, dass ja wohl auch Behinderter einen teuren Sportwagen fahren könne. Und der Ausweis vielleicht nur vergessen worden sei, sichtbar aufs Armaturenbrett zu legen.
Dann meldete sich der Lamborghini-Fahrer selbst ...
Die Stimmung unter den Kommentatoren änderte sich rasch, als ein weiteres Foto auf dem Facebook-Account gepostet wurde. Vom Lamborghini-Fahrer selbst. Darauf ist er zu sehen, wie er lässig auf dem Boden vor seinem Sportwagen liegt. Mit kurzen Hosen - sodass die Prothesen an seinen beiden Beinen deutlich zu sehen sind. Er lächelt spöttisch in die Kamera. In der Hand hält er seinen blauen Behinderten-Parkausweis. Dazu der Satz: „Ein Bild für meine Fans.“

Der Tenor in der Kommentarspalte drehte sich umgehend. Mit seinem Foto hätte er die Hater „schachmatt“ gesetzt, wird der gehandicapte Lamborghini-Fahrer gelobt. „Genau deshalb sollten die Leute keine voreiligen Schlüsse ziehen! Viel davon war Eifersucht über das Auto statt über das Parken!“ Und: „Vielleicht erst denken, dann posten.“