Auf die Größe kommt es an

Whopper zu klein: Kunden in den USA verklagen Burger King

Die US-Kläger fühlen sich betrogen, weil Burger Kings berühmtester Cheeseburger auf Plakaten zu sehr „verschönt“ wird. Sie sprechen von „absichtlicher Täuschung“.

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Diese Bilder zeigen einen Burger – einmal in der Werbung. Der andere zeigt die Realität.
Diese Bilder zeigen einen Burger – einmal in der Werbung. Der andere zeigt die Realität.US District Court Miami

Auf die Größe kommt es an – auch in der Fastfood-Branche. Diese unangenehme Erfahrung muss nun „Burger King“ in den USA machen. Ein Richter ließ jetzt eine Sammelklage zu. Deren Kläger behauptet, dass Anzeigen für den „Whopper“ eine „absichtliche Täuschung“ seien.

Die Klage köchelt bereits seit einem Jahr für sich hin. Die Kläger fühlen sich betrogen, weil Burger Kings berühmtester Cheeseburger auf Plakaten zu sehr „verschönt“ wird. Genauer gesagt sieht er darauf viel größer und appetitlicher aus, als er es in Wirklichkeit sei. Für die Kläger bedeutet das ein Fall von Betrug am Konsumenten.

Das Gericht, US District Court Miami, wies den Antrag der Fastfood-Filialenkette ab, die Klage ganz abzuweisen und gab grünes Licht für einen Prozess. Darin dürfen die Kläger weder Online oder TV-Werbungen als Beweismittel präsentierten, noch muss sich Burger King wegen Verstoßes gegen die Konsumenten-Schutzgesetze verantworten.

Burger King droht Schadenersatzzahlung

Die Geschworenen müssen entscheiden, ob es genügend Beweise für einen Vertragsbruch, fahrlässige Falschrepräsentation und unfaire Bereicherung gibt. Dafür dürfen sowohl Print-Anzeigen, Werbeposter sowie die Fotos des „Whoppers“ in Übergröße in den Fastfood-Lokalen zur Beweisführung genutzt werden.

Verliert Burger King im Prozess, droht ihnen ein Schadensersatzzahlung, die bis in den dreistelligen Millionenbereich hochschnellen könnte.

Bereits im vergangenen Jahr sah sich die Fastfoodkette einem Social-Media-Shitstorm gegenüber, in dem Kunden Fotos von ihren traurigen Whoppern und winzigen Big Kings auf Twitter. Der Größenunterschied ist schockierend in seiner Deutlichkeit. Laut Klage „werden durch die Werbebilder der Eindruck erweckt, dass die Burger vollgepackter und größer sind als die der Mitbewerber“.

In Großbritannien musste Burger King bereits 2010 nach einer Klage ihre Werbebilder aus dem Verkehr ziehen – wegen „Täuschung der Konsumenten“.