Wetterkrimi: Schlägt am Montag die polare Kältepeitsche zu? Sturmnacht in Berlin verwüstet komplettes Dach
Was braut sich da gerade über uns zusammen?

Viele Leute sind von den Wetter-Ankündigungen der vergangenen Tage verwirrt: Von einem Schneesturm war die Rede, auch im Berliner KURIER. Tatsächlich hat es diesen in südlicheren Regionen gegeben, doch bis zur Hauptstadt haben es die Flocken einmal wieder nicht geschafft. Ganz im Gegenteil stehen die Zeichen zwar weiter auf Sturm, allerdings auch auf Tauwetter: Ergiebigen Schneefall hat es ohnehin überwiegend fernab von Berlin in den Alpen gegeben. Unterhalb von 800 Metern hat der Schnee derzeit kaum Chancen, liegenzubleiben.
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Extrem kalte Luft lauert in der Höhe – DIESES Wettermodell prognostiziert einen massiven Temperatursturz
Das könnte sich allerdings bald radikal ändern: Denn extrem kalte Luft lauert vor allem in der Höhe über uns, wir sprechen hier von etwa 5500 Metern. Zumindest ein Wettermodell prognostiziert, dass diese ab der kommenden Woche einen heftigen Wintereinbruch bescheren könnte. Dass die Luftmassen derzeit heftig in Bewegung sind, haben wir in den vergangenen Tagen deutlich zu spüren bekommen: Teils stürmische Böen und sogar Winter-Gewitter haben auch Berlin erfasst.
In der Nacht zu Donnerstag haben heftige Windböen in Berlin-Friedrichshain sogar eine im Ausbau befindliche Dachkonstruktion abgedeckt: 180 Quadratmeter Holzkonstruktion waren innerhalb weniger Stunden zerstört, die Feuerwehr war bis zum frühen Donnerstagmorgen damit beschäftigt, die komplette Konstruktion an der Finowstraße zu entfernen, um Passanten nicht zu gefährden.
Stürmisch und extrem wechselhaft geht es auch in den kommenden Tagen weiter, davon ist Dominik Jung vom Portal wetter.net überzeugt. Der Wetterexperte spricht von einem wahren „Wetterkrimi“ ab kommender Woche. Dabei bezieht er sich auf Vorhersagen des US-Wetterdienstes NOAA, der zufolge Höhenkälte die derzeit relativ milden Temperaturen, laut Deutschem Wetterdient (DWD) bis zu 7 Grad am Donnerstag und sogar 9 Grad am Freitag wieder massiv drosseln wird.
In 1500 Metern Höhe würden die Werte dann bis auf minus 18 Grad abkühlen, in den Niederungen lägen sie tagsüber zwischen null und minus fünf Grad, „nachts teilweise minus 10 bis minus 15 Grad, über Schnee bis zu minus 20 Grad“, schockt Diplom-Meteorologe Jung. Das sei allerdings nur eines von vielen Wettermodellen. Auch andere rechnen mit einer Abkühlung, allerdings würde diese den anderen Berechnungen zufolge weniger drastisch ausfallen.
Wetterkrimi: Temperatursturz nur eine Außreißer-Prognose? Zunächst stürmisch, nass und mild
Welches der Modelle richtig liege, sei derzeit nur schwer zu beantworten. Das sogenannte GFS-Modell von NOAA stehe zwar mit der Extrem-Berechnung alleine da, „berechnet diese aber seit Tagen extrem konstant und sicher. Das ist schon einmalig.“ Es wäre nicht das erste Mal, dass NOAA gegen den allgemeinen Trend eine Wetter-Entwicklung vorhersagt, die andere so nicht auf dem Schirm hatten.
Da wir uns der Stunde der Wahrheit nähern, wird sich bis zum Wochenende herausstellen, ob die NOAA-Prognose nur ein Außreißer ist, oder ob uns der Kälteschock tatsächlich erfasst. Bis zum Sonntag steht die Prognose fest: „Es ist windig, stürmisch, nass und sehr mild.“, so Dominik Jung. Vor allem der Freitag wird in Berlin und Brandenburg laut DWD extrem ungemütlich. In Ostbrandenburg fällt in der Nacht bei Temperaturen um die null Grad Schneeregen bis in den Morgen hinein. Weil die Temperaturen rasch steigen, schmilzt dieser jedoch dahin. Im Tagesverlauf kann der Wind heftig aufdrehen, vereinzelt sei auch mit Sturmböen bis zu 80 km/h zu rechnen!
Auch der Deutsche Wetterdienst prognostiziert Schnee und Glätte: der Winter kehrt zurück
Am Sonnabend kommt stellenweise die Sonne in Berlin und Brandenburg wieder hervor. Die Höchstwerte gehen auf 4 bis 6 Grad zurück, und nachts könnte es bei Werten um die null Grad neben Regen im Westen Brandenburgs auch Schnee geben. Sonntags wird es noch frischer bei Werten, die örtlich 1 Grad kaum noch übersteigen. Der DWD rechnet mit Schnee, Schneeregen und Regen, der örtlich gefrieren kann.
Mit den Mildwetter ist es dann erst einmal vorbei: In der Nacht zu Montag sacken die Werte in der Region auf bis zu minus 5 Grad, stellenweise wird es Glatt.
Vorhersage: So wird das Wetter in den kommenden Tagen in Deutschland
Donnerstag: 4 bis 10 Grad, sehr mild und nass, in den Alpen Schneemassen, sonst Regen und Tauwetter
Freitag: 6 bis 12 Grad, viele Wolken, windig und immer wieder Regen
Samstag: 4 bis 11 Grad, wechselhaft mit Schauern, weiterhin viel zu warm
Sonntag: 2 bis 8 Grad, milder Start in den Februar, langsam aus Osten etwas kälter, dort teilweise Schneeregen- oder Schneeschauer
Montag: 1 bis 5 Grad, kälter, ab und zu Sonnenschein
Dienstag: -1 bis +5 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, stellenweise Regen- oder Schneeregenschauer
Mittwoch: -1 bis +5 Grad, durchwachsen, Mix aus Sonne und Wolken, meist trocken
Donnerstag: 0 bis 5 Grad, zeitweise Sonnenschein und weitgehend trocken
Freitag: -2 bis plus 4 Grad, meist freundlich und trocken