Leise rieselt der Schnee: Weihnachtsbaumverkauf am Kudamm.
Leise rieselt der Schnee: Weihnachtsbaumverkauf am Kudamm. Imago/Zeitz

Das ist doch nicht zu fassen: Mitten durch unsere Region wird ausgerechnet an Heiligabend eine Luftmassengrenze verlaufen, die uns zwei völlig entgegengesetzte Wetterszenarien beschert. Per heißt das Tief, das gerade von der Nordsee nach Polen zieht. Unsere Region streift Tief Per mit seiner milden Meeresluft im Schlepptau vom Südwesten her. Und im Nordosten gibt es tatsächlich noch: weiße Weihnachten! Und jetzt raten Sie mal, was genau zwischen beiden Fronten liegt. Es ist die Hauptstadt Berlin. 

Glättechaos droht auf den Straßen unserer Region

Das kann ja heiter werden! Nein, zunächst wird es in Teilen unserer Region chaotisch. Denn kurz vor Weihnachten fahren noch viele Berliner heim zu ihren Familien. Und ausgerechnet jetzt drohen uns Schneechaos und glatte Straßen! Der ADAC  rät zur Vorsicht.

Berlin verharrt am Donnerstag zunächst im Dauerfrost, doch zum Abend hin könnte die mildere Luft sich bis in den Berliner Raum vorarbeiten. Was sich an der Luftmassengrenze abspielt, ist spektakulär: Vom Westen her zieht Schnee auf. Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit bis zu zehn Zentimeter Neuschnee, der bis zum Freitagmittag fallen wird. Auch zur Bescherung sind noch weitere drei Zentimeter drin. Allerdings: Der Schneezauber wird nicht von langer Dauer sein. Die Höchstwerte liegen am Abend stellenweise über dem Gefrierpunkt. Im Nordosten erwartet der DWD nassen Schnee, und vom Südwesten her gehen die Niederschläge in Schneeregen und Regen über. Dazwischen kann es gefährlich glatt werden!

Pünktlich zur Bescherung drängt die eisige Luft aus dem Norden heran

Vom Schneewinter keine Spur gibt es im Süden Brandenburgs mit Nachtwerten bis zu fünf Grad plus. Zum Norden hin bleibt es bei null Grad winterlich. Einmummeln ist angesagt.

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Wetter-Bescherung an Heiligabend: Winterwunderland auch in Berlin?

An Heiligabend fällt Schnee zunächst nur noch in der Uckermark, aber er ist nass. Auch dort klettern die Höchstwerte nun auf ein Grad. In den übrigen Landesteilen ist es zunächst nass und grau, bei Höchstwerten bis zu sieben Grad! Aber ausgerechnet zur Bescherung am Abend tut sich wieder etwas im Norden: Kalte Luft sichert ein, in der gesamten Nordhälfte Brandenburgs fällt nun Schneeregen oder Schnee, und zwar bis zu fünf Zentimeter Neuschnee. Es kann sehr glatt werden!

Wo genau die Luftmassengrenze zwischen Nord und Süd verläuft, ist unklar. Verschiebt sie sich bis in den Berliner Raum hinein, ist vielleicht doch noch ein Winterwunder drin! Nachts gehen die Temperaturen im Norden auf bis minus fünf Grad zurück, weiter südlich auf null Grad. Der Schnee wird bis zum Morgen südwärts abziehen.

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Tiefstwerte bis zu minus zehn Grad

Der erste Weihnachtsfeiertag startet im Süden grau und nasskalt mit Schneeregen. Doch vom Norden her lockert es auf. Weite Landesteile verharren im Dauerfrost, nur der Süden bleibt frostfrei. Eisig wird die Nacht zu Sonntag mit Tiefstwerten von bis zu minus zehn Grad. 

Am zweiten Weihnachtsfeiertag scheint vielerorts die Sonne. Von Mittag an kann örtlich etwas Schnee oder Regen fallen, der allerdings auf eisigem Boden schnell friert. Autofahrende sollten sich auf Glatteis einstellen! Die Höchstwerte reichen von Dauerfrost bis zum Gefrierpunkt. Die Nachtwerte können auf bis zu minus sieben Grad sinken. 

Ein extremer Wetterwechsel erwartet uns dann übrigens voraussichtlich zum Jahreswechsel: Die Prognosen der Höchstwerte liegen vereinzelt deutlich über zehn Grad – Silvester in Frühlingsluft sozusagen. Ganz sicher ist das allerdings noch nicht: Noch klaffen die Berechnungen extrem weit auseinander, und auch ein Fortgang des frostigen Wetters wäre theoretisch noch möglich, wird aber zunehmend unwahrscheinlich.