Herbstlich zeigen sich die Knospen einer Magnolie in der Sonne. Temperaturen von über 20 Grad sind laut Wetter-Experten für diese Jahreszeit viel zu warm.
Herbstlich zeigen sich die Knospen einer Magnolie in der Sonne. Temperaturen von über 20 Grad sind laut Wetter-Experten für diese Jahreszeit viel zu warm. Bodo Schackow/dpa

Wer seinen Kleiderschrank nach den Jahreszeiten sortiert und Sommersachen bereits in Kisten verstaut hat, schwitzt sich derzeit wohl einen Wolf. T-Shirt-Wetter statt Herbststürme dominiert in Deutschland. Gestern wurden schon wieder über 20 Grad gemessen – in Müllheim in Baden-Württemberg. Und eine echte Abkühlung ist bis auf Weiteres nicht in Sicht.

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Der November ist nach den ersten acht Tagen nun 3,7 Grad wärmer als das Klimamittel. „Der November ist bisher deutlich zu warm und er wird es auch erstmal bleiben. Es könnte der nächste deutlich zu warmer Monat werden. Der gesamte Herbst 2022 ist derzeit auf bestem Weg der wärmste Herbst seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 zu werden“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met, gegenüber dem Wetterportal wetter.net.

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Beton-Hoch sorgt laut Wetter-Experten für noch mehr Wärme

Auch Gründe dafür hat der Fachmann parat: In der Höhe strömen ständig warme Luftmassen nach, die sich zeitweise auch bis ganz nach unten durchsetzen können. Dominik Jung: „Schuld sind die ständigen West- bis Südwestwetterlagen. Das bedeutet, aus Spanien und Portugal kommen immer wieder die warmen Luftmassen bis zu uns nach Deutschland geströmt.“

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Morgen kommt schon das nächste Hoch und das könnte uns sehr lange erhalten bleiben, ein echtes Beton-Hoch: Stabil, mit einer Ausdauer und Härte wie Beton.

Ein Wintereinbruch ist weit und breit nicht zu sehen, weder in den Mittelgebirgen noch in den Niederungen von Deutschland. Bis zum 23. November passiert beim Wetter wenig bis gar nichts mehr. Nicht einmal herbsttypischer Nebel ist in nennenswertem Ausmaß in Sicht. Besonders am kommenden Wochenende kommt immer wieder die Sonne durch und es bleibt „frühlingshaft“ warm.

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Winter-Wetter weit und breit nicht in Sicht

Und wo bleibt der erste Schnee? Den muss man sprichwörtlich mit der Lupe suchen. „In den kommenden Tagen gibt es kein Winterwetter, selbst die Hochlagen der Alpen bekommen nur dann und wann mal etwas Schnee ab, das hat Seltenheitswert. In den deutschen Mittelgebirgen passiert in Sachen Schnee nix, in den tiefen Lagen schon gar nicht“, erklärt der Wetter-Experte.

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So wird das Wetter in den kommenden Tagen 

Mittwoch: 12 bis 17 Grad, aus Westen stellenweise Regen, nur selten Sonnenschein

Donnerstag: 12 bis 17 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, meist trocken

Freitag: 11 bis 16 Grad, mal Sonnenschein, mal Dunst oder Hochnebel, trocken

Samstag: 9 bis 15 Grad, meist trocken, ein Wechsel aus Sonne, Wolken und Dunst

Sonntag: 12 bis 18 Grad, mal Sonnenschein, mal Wolken und Dunst

Montag: 10 bis 15 Grad, oft trocken, ein Wechsel aus Sonne und Wolken, teilweise Nebel

Dienstag: 10 bis 15 Grad, meist freundlich, Sonne und Wolken

Mittwoch: 9 bis 14 Grad, Mix aus Sonne, Wolken und Dunst

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Wetter in Berlin und Brandenburg: Wechselhaft und mild

Der Tiefdruckeinfluss sorgt laut Deutschem Wetterdienst in Berlin und Brandenburg derzeit für leicht wechselhaftes Wetter. Bei einer südwestlichen Strömung fließt dabei weiterhin sehr milde Luft in die Region. Mittwoch-Vormittag und Mittag ist es stark bewölkt, es gibt zeitweise leichten Regen, der dann aber allmählich nach Polen abzieht. Die Tageshöchstwerte klettern auf 14 bis 16 Grad.

In der Nacht zum Donnerstag gibt es wechselnde bis starke Bewölkung, in der Niederlausitz gebietsweise leichten Regen, sonst überwiegend niederschlagsfrei. Die Tiefstwerte liegen dann zwischen 9 und 7 Grad.