Für Wetter-Experte Dominik Jung war der Winter ein Totalausfall.
Für Wetter-Experte Dominik Jung war der Winter ein Totalausfall. Imago/Dirk Sattler, Dominik Jung

Alles Schlechte hat auch irgendwie sein Gutes. Denn eigentlich ist der „Winter“, den wir in den vergangenen Monaten erlebt haben, in höchsten Maße beunruhigend: Mit seinen Temperatur-Rekorden zeigt er, wie weit die Klimakrise bereits vorangeschritten ist. Doch in diesem Winter haben die milden Temperaturen auch etwas Gutes, schließlich müssen Verbraucher in der Energiekrise weniger tief in die Tasche greifen, und die Gasspeicher bleiben gefüllt. Wetter-Experte Dominik Jung bezeichnet das als „Heizkostensparwetter“. Und das soll auch im Februar weitergehen.

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Wetter in Deutschland: Letztes Modell fällt um, kein Winter in Sicht

Der Diplom-Meteorologe sagt gegenüber wetter.net, nun sei auch das letzte Wetter-Modell, das einen Kälteeinbruch im Februar vorausgesagt hatte, umgefallen. Wie die anderen Modelle sagt nun auch das NOAA aus den USA einen milden Februar voraus, der voraussichtlich in der Endabrechnung zwei bis drei Grad zu warm ausfallen wird. Frost werde es wohl nur nachts und in hohen Lagen geben.

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Das soll sich im Laufe des Februars auch nicht ändern, schiebt Dominik Jung etwaigen Hoffnungen direkt einen Riegel vor. „Richtung Monatsmitte könnte es sogar noch milder werden“, sagt er. Vielmehr sei der Frühling gerade dabei, Fahrt aufzunehmen. „Die ersten Frühblüher sind schon seit Wochen da und die ersten Pollen fliegen auch schon wieder. Daran wird sich in den nächsten Tagen nichts ändern.“

Wetter in Deutschland: Frühling wird erneut zu warm

Schon jetzt deuten Modelle an, dass die Frühlingsmonate ihrerseits ebenfalls wieder an Temperatur-Rekorden kratzen dürften. Der gesamte Frühling 2023 soll bis zu zu 2 Grad wärmer als das neue Klimamittel der Jahr 1991 bis 2020 ausfallen. „Erste Sommerwerte um 25 Grad könnten schon im April auftreten“, so Jung. 

Und der (eigentlich noch laufende) Winter? Der sei ein „Totalausfall“ gewesen, sagt der Wetter-Experte. Längere Dauerfrostphasen gab es nicht. Eine geschlossene Schneedecke konnte sich meist nur für einige Stunden oder ein paar Tage halten. Dass es in höheren Lagen in Hessen und Thüringen zuletzt geschneit habe, sei kein Gegenbeispiel, denn der Schnee schmolz so schnell, wie er gekommen war. Derweil schieben sich milde Luftmassen vom Westen in den Osten und nach Süden. „Die Temperaturkurve zeigt nach oben und nicht nach unten. Auch der aktuelle Winter könnte in die Top 5 der wärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen kommen.“

Wetter in Berlin: Sonnig mit der winzigen Chance auf Schnee

In westdeutschen Bundesländern soll am Wochenende sogar die 10-Grad-Marke fallen. In Berlin und Brandenburg kommt das aber nicht an. Hier wird es in den kommenden Tagen gemischt - und wenigstens ein bisschen kälter. Ab Samstag sinken die Höchsttemperaturen auf maximal drei Grad. Dazu soll es vorwiegend Sonnenschein geben - und am Sonntag die Chance auf Schnee. Der wird wegen der Plusgrade aber wohl sehr schnell wegtauen. 

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Weiterhin gilt Norden, Osten und Südosten Deutschlands eine Sturmwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h sind möglich.